Die Nazis und das Kapital

Nur sehr wenige deutsche Spielfilme setzen sich im Rahmen ihrer Erzählung mit dem Verhältnis von Politik und Ökonomie im Faschismus auseinandersetzen. Das liegt sicher einerseits daran, dass die Komplexität des Themas im Rahmen einer Spielhandlung schwer umzusetzen ist, andererseits aber auch daran, dass die Autoren eine Perspektive wählen müssen, aus der sie diese Geschichte erzählen. Und damit ist man gezwungen, sich zum Verhältnis von Kapitalismus und Faschismus zu äußern – oder aber Unternehmer.Innen-Familiengeschichten zu erzählen.

Der DDR-Spielfilm DER RAT DER GÖTTER aus dem Jahr 1950 und die DDR-Fernsehreihe KRUPP UND KRAUSE haben eine eindeutige Perspektive: sie erzählen ihre Geschichte aus der Perspektive der Arbeiterklasse. Und für die Autoren ist klar, wer die Verantwortung für Faschismus und Krieg trägt: das Finanzkapital und die Großindustrie, eine „Klasse, die wegen der Milliardenprofite die Völker der Welt in zwei Kriege trieb“.

Auch im dokumentarischen Bereich ist da Angebot rar.

Der wenig bekannt Film aus dem Jahr 1983 von W. Viebahn DAS GESCHÄFT – DER NAZI-WEG ZU DIKTATUR UND KRIEG vertritt die These des vom Großkapital finanzierten und gesteuerten Faschismus, eine These, die in der dargestellten Absolutheit nicht aufrecht zu erhalten ist –

Ein Dokumentarfilm – aus französischer Produktion – wagt sich 2020 daran, den Zusammenhang von Nazis, Arbeit und das Geld zu beleuchten.

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