Werbefilme für Kriegsanleihen

Kriegsanleihen waren als Instrument zur Finanzierung der Kriegsausgaben für das Deutsche Reich unverzichtbar. Weitgehend abgeschnitten von ausländischen Finanzmärkten schien diese Art der Finanzmittelgenerierung auch naheliegend, um die Bevölkerung nicht durch Steuern zu belasteten, die eventuell nur den Unmut gegen den Krieg erhöht hätten.

In Deutschland wurden zwischen 1914 und 1918 insgesamt neun Kriegsanleihen ausgegeben, die 98 Milliarden Mark einbrachten und etwa 60 % der deutschen Kriegskosten deckten. Die langfristigen Anleihen des Deutschen Reichs waren bis 1. Oktober 1924 unkündbar. Trotz des für Deutschland verlorenen Ersten Weltkrieges war die Tilgung der Anleihen dem Staat durch den hyperinflationären Wertverlust der Mark von 1914 bis 1923 ohne Schwierigkeiten möglich. Die Zeichner der Kriegsanleihen erhielten praktisch keinen Wert zurück, ihr dem Staat geliehenes Geld war verloren.

 

Der Werbefilm im Dienste der Kriegsanleihe ist eine Besonderheit für sich

Aufgrund der enormen Bedeutung der Anleihen für die Finanzierung des Krieges wurden sie mit entsprechend großem Aufwand beworben. Werbeplakate waren in den Straßen der größeren Städte allgegenwärtig und auch der Film wurd in die Werbung einbezogen. Diese Werbung sollte insbesondere dazu beitragen, den moralischen Druck bis zum Ende des Krieges hochzuhalten, das Zeichnen von Kriegsanleihen als Pflicht gegenüber dem Vaterland zu betrachten.

Schon bei den früheren Kriegsanleihen hat sich der Film als ein ausgezeichnetes Werbemittel erwiesen. Das Lichtspieltheater konnte sich vielleicht mehr als jese andere Einrichtung, ja selbst stärker als das gedruckte wort, in den Dienst des Vaterlandes stellen. Ungezählte Tausende wurden durch das Lichtbild auf die Pflicht gegenüber dem Vaterland aufmerksam gemacht, und immer wieder und immer wieder auf diese Pflicht hingewiesen.

Der Werbefilm im Dienste der Kriegsanleihe ist eine Besonderheit für sich. In ihm sollen sich Unterhaltung und Zweck begegnen. (…) (Aus: Der Kinematograph, Jg. 1917, Nr. 561)

Siehe dazu auch: Kriegs­an­lei­he­zeich­nun­gen und Spen­den­auf­ru­fe

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