Weltbilder – aus einem vergangenen TV-Zeitalter
Das Fernsehen vermittelt seit Anbeginn seiner Existenz Bilder der Welt in die Wohnzimmer der deutschen Gesellschaft und prägt damit deren Welt-Sicht wesentlich mit.
Heute, wo eine Schein-Vielfalt von TV-Sendern, suggeriert, dass das Weltgeschehen umfassend präsentiert wird ist fast unmöglich, dass Filmautoren, die sich mit der Analyse der wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Strukturen, die den sozialen Ungerechtigkeiten und damit der zunehmenden Verarmung großer Teile der Weltbevölkerung zu Grunde liegen, auseinandersetzen eine festen Sendeplatz bei den öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten erhalten.
Das war einmal anders. Ab 1974 hatte Gordian Troeller „seinen“ Platz mit drei Dokumentar-Serien mit 70 Filmen, die er für Radio Bremen produzierte Analyse der wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Strukturen, die den sozialen Ungerechtigkeiten und damit der zunehmenden Verarmung großer Teile der Weltbevölkerung zu Grunde liegen
Am 12. November 1993, startete in Hannover das Projekt „Weltbilder“ mit Filmen von Gordian Troeller, Marie-Claude Deffarge und lngrid Becker-Ross. Veranstalter waren die lnitiative für ein Internationales Kulturzentrum/ und das Kommunale Kino / KoKi Hannover. Bis zum 13.12. wurden im Koki Hannover und im Casablanca Oldenburg in einer Werkschau ausgewählte Dokumentarfilme aus den Reihen „lm Namen des Fortschritts“, „Frauen der Welt“ und „Kinder der Welt“ präsentiert.
„Diese Filme stellten und stellen eine im bundesdeutschen Dokumentarfilm einzigartige Arbeit dar, die mehrfach ausgezeichnet wurde, zuletzt mit dem Adolf-Grimme-Preis 1992. Das Filmteamschafft „eine wundersame Verbindung von ‚radikal subjektiven‘ Erzählungen und publikumsfreundlicher Ansprache“. Dabei werden komplexe Themen ins Bild gesetzt wie z.B. der Zusammenstoß von Erster und Dritter Welt, die Auswirkungen von Entwicklungs- und Modernisierungsstrategien sowie unsere Verantwortlichkeiten für gleichberechtigte Lebenschancen auf der ganzen Erde.
Durch die Kombination aus Filmvorführungen und anschließenden Filmgesprächen mit sachkundigen Gesprächspartnerlnnen kann das Projekt „Weltbilder“zu einem Forum für die Auseinandersetzung mit Themen wie Kulturen, Entwicklung, Frieden, Ökologie, Migration, Weltwirtschaft etc. werden.“ (aus: Begleitheft zur Veranstaltungsreihe)
Eine Begleitveranstaltung für Multiplikatorlnnen und Filminteressierte am 12.11., die in Zusammenarbeit mit der VHS Hannover und der Landesmedienstelle angeboten wurde, stellte die Filmarbeit des Troeller-Teams sowie Erfahrungen mit dem Einsatz dieser Filme in der Bildungsarbeit zur Diskussion. Das Filmseminar in der Universität Hannover behandelte ausführlicher die Produktion und Reproduktion von Weltbildern – ein Thema interkultureller Bildung – in verschiedenen Medien.
Filmgeschichten aus und über die Welt
Medien als Elemente interkulturellen Lernens
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Weltkino: Filmkontinent Afrika. Ousmane Sembène (Senegal)
Karfunkel: Geschichten mit Kindern aus aller Welt