Umkämpfte Erinnerung – Die Weimarer Gesellschaft und der Krieg

Die Weimarer Gesellschaft und der Krieg

Was bleibt nach dem Krieg? Die jeweils individuellen Erinnerungen und Erfahrungen und das kollektive Gedächtnis einer Gesellschaft, gefütterte – nicht zuletzt – von einer „visuellen Erinnerungspolitik“. Und Filme sind ein bedeutender Teil der Erinnerungskultur einer Gesellschaft.

In diesem Inhaltsbereich werden Filme behandelt, deren Handlung vor dem geschichtlichen Hintergrund des Ersten Weltkrieges spielt. Wir diskutieren die Filme als beabsichtigte bzw. unbeabsichtigte Überlieferung von kollektiven mentalen Dispositionen und politischen Überzeugungen. Diese Diskussion ermöglicht, Erkenntnisse zu gewinnen über die Atmosphäre in der Gesellschaft der Jahre 1928 bis 1933.

Drei thematische Schwerpunkte bieten wir zu diesem Inhaltsbereich an:

  • Unter dem Thema „Kampf gegen die Filme – Kampf gegen die Demokratie?“ stehen die Auseinandersetzungen um den Film „IM WESTEN NICHTSNEUES“ im Mittelpunkt der Arbeit.
  • Mit dem Film „HEIMKEHR“ wnden wir uns der Frage zu in welcher Form es zu eine „Rückkehr der Erinnerung“ kommt: als letzter Aufrzuf oder mit faschen Gefühlen?
  • Und schließlich wenden wir uns mit den Filmen BERGE IN FLEMMEN und „MORGENROT“ der Produktion nationaler Mythen zu.

Die ausgewählten Filme können für den Geschichtsunterricht zugleich auch historische Darstellungen bzw. Konstruktion von geschichtlichen Ereignissen sein – hier der Ersten Weltkrieges. Siehe dazu die Ausführungen zum Inhaltsbereich „Keine Wege zum Ruhm. Das Grauen des Ersten Weltkriegs“.


Die Filme

Beiträge und Dokumente


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Der Film „Im Westen nichts Neues“ erzählt die Geschichte des deutschen Soldaten Paul Bäumer, der sich wie seine gesamte Schulklasse freiwillig zum Einsatz im Ersten Weltkrieg meldet, an der Westfront die brutale Realität des Krieges erfährt, verwundet wird und schließlich kurz vor Kriegsende fällt.

Verfilmung von Ernst Johanssens Weltkriegsromans „Vier von der Infanterie“. Die episodische Handlung schildert den Frontalltag mehrerer Soldaten einer Kompanie, von denen lediglich die Hauptperson (Karl) mit Namen genannt wird. Ein anderer, der junge Student, beginnt eine Romanze mit der Französin Yvette und nimmt einen gefährlichen Botengang durch das Kampfgebiet auf sich, um sie zu treffen. Während Karl auf Heimaturlaub ist, kommt der Student bei einem Gefecht ums Leben. Daheim herrschen Not und Defätismus. Karl ertappt seine Frau bei einem Seitensprung mit einem jungen Mann, der sie mit Lebensmitteln versorgt. An die Front zurückgekehrt, wird er bei einem Großangriff der Franzosen tödlich verwundet. Der Leutnant, der als einziger den Kampf überlebt, verfällt dem Wahnsinn.

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  • IM WESTEN NICHTS NEUES – Materialien für die Bildungsarbeit. Reihe: Film und Literatur 1, hrsg. von Wolfgang Bartling, Detlef Endeward, Frank Hellberg, Walter Thiele  für die Landesmedienstelle Niedersachsen, Hannover 1994, S. 17-22

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