T – Ausgewählte Filmschaffende für die Zeit von 1945 bis zu den frühen 60er Jahren
Gisela Tantau (* 1.3.1933)
Am 1. März 1933 in Hamburg geboren, nimmt Gisela Tantau früh Ballett- und Schauspielunterricht und ist in den 50er Jahren an verschiedenen Theatern in Hamburg, Gelsenkirchen, Basel und Lübeck tätig. Die Rolle der Angela in IN JENEN TAGEN ist ihr erster Filmauftritt.
Alice Martha Treff (4.6.1906 – 8.2.2002)
Geboren wird Alice Treff am 4. Juni 1906 in Berlin als Tochter des Kammermusikers Paul Treff. Sie besucht die Reinhardt-Theaterschule in Berlin und spielt in Darmstadt, Bremen, Wiesbaden, München und Wien, bevor sie langjährige Tätigkeiten zunächst an Hamburger, dann an Berliner Bühnen annimmt. Ihr Filmdebüt gibt sie in PETER VOß, DER MILLIONENDIEB (1932), danach spielt sie u.a. in IRRTUM DES HERZENS (1939), IN JENEN TAGEN, CANARIS (1954) und AUS DEM TAGEBUCH EINES FRAUENARZTES (1959).
Ludwig Turek (28.8.1898 – 9.11.1975) – Drehbuchautor
Ludwig Turek wird am 28.8.1898 in Stendal geboren. Er kommt aus ärmsten Verhältnissen und tritt früh der sozialistischen Arbeiterjugend bei. Als Soldat im Ersten Weltkrieg desertiert er, wird festgenommen und später von Spartakisten aus der Haft befreit. In der Nachkriegszeit wechselt er von der USPD zur KPD, er lebt u. a. von Schiebergeschäften und kämpft in den Reihen der Roten Ruhr-Armee gegen die Reichswehr.
Seit 1928 ist Turek Mitglied im „Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller“. Sein bevorzugtes Thema ist das Elend der Arbeiter, das er aus eigener Anschauung kennt. Er schreibt seine Autobiographie, die unter dem Titel „Gejagt bis zum Morgen“ verfilmt wird und zu der er selbst das Drehbuch schreibt.
Im Jahr 1930 reist er als junger Schriftsteller in die UdSSR, kehrt zwei Jahre später zurück. Von 1933 bis 1939 ist Turek Kapitän auf einem Segelschiff im Mittelmeer. Er kehrt heimlich nach Deutschland zurück und leistet dort seit 1940 antifaschistischen Widerstand.
Auch nach dem Krieg führt Turek die Tradition der proletarisch-revolutionären Literaturbewegung fort und verfasst weiterhin zahlreiche Schriften. Für die Mitarbeit am Drehbuch zu „Unser täglich Brot“ engagiert die DEFA erstmals einen „professionellen“ Schriftsteller. Mit dieser Aufgabe wird Turek bedacht. „Anna Lubitzke“, ein Roman über Berliner Trümmerfrauen, erscheint 1952 und wird ebenfalls verfilmt.
Ludwig Turek stirbt am 9.11.1975 in Ost-Berlin.