Erstes Arbeitersängerbundfest 1928
„Wann wir schreiten Seit‘ an Seit'“
Das 1. Fest des Deutschen Arbeiter-Sängerbundes fand vom 16. bis 18. Juni 1928 in Hannover mit zwischen 44.000 und 50.000 Teilnehmern statt. Das Sängerfest wurde von Reichstagspräsident Paul Löbe eröffnet. Während des Festes gab es einen großen Umzug der Teilnehmer durch die Stadt. 57 Großveranstaltungen und sieben „Spitzenkonzerte“ wurden organisiert, auch die Missa Solemnis von Ludwig van Beethoven wurde aufgeführt. Eindrucksvoll zeigten sich mit diesem Fest die Organisationskraft, das Selbstbewusstsein sowie das kulturelle Selbstverständnis der Arbeiterbewegung.
Die seit 1908 im „Deutschen Arbeiter-Sängerbund“ zusammengeschlossenen Gesangsvereine übten sich im Männer-, Frauen-, Kinder- sowie im gemischten Chorgesang, dem „wahren Volkschor“. 1920 hatten sich über 230.000 Sangesfreudige in dem Bund organisiert.
Das geschmückte Hannover stand unter dem Eindruck des Ereignisses. Die 42.000 Gäste aus dem In- und Ausland begeisterten sich für Konzerte in Volksheim und Stadthalle und das Massensingen im Stadion.
Neben proletarischen Kampfliedern wurden auch Volks- und Kunstlieder sowie Werke der „großen Meister“, z.B. Bachs geistliche und weltliche Kantaten, vorgetragen, um die kulturellen Fähigkeiten und die Qualität der Sangesgruppen unter Beweis zu stellen.