Ernst Kohlrausch

Ernst Kohlrausch wird am 26. November 1850 in Lüneburg geboren. Sein Großvater Friedrich ist Generalschuldirektor in Hannover und so hoch angesehen, dass die Stadt später eine Straße nach ihm benennen wird.

Im Oktober 1875 wird Ernst jüngstes Mitglied des Kollegiums am neu gegründeten hannoverschen ‚Kaiser-Wilhelms-Gymnasium‘. Er arbeitet dort als ordentlicher Lehrer für Physik, Mathematik und Turnen, 1878 erhält er von der Universität Marburg den Doktortitel. Sein besonderes Interesse gilt dem Sport. Neben seiner Lehrtätigkeit ist er in verschiedenen Turnvereinen aktiv. Ab 1915 gibt er eine eigene Zeitschrift heraus: ‚Körper und Geist‘.

Patent für seinen ersten chronophotographischen Apparat

Sein wissenschaftliches Interesse an der Mechanik der Körperbewegungen ist es, das Ende der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts sein Interesse für Photographie weckt. Im Oktober 1890 erhält er das Patent für seinen ersten chronophotographischen Apparat. Dieser besteht aus einem Rad, an dem 24 Kameras befestigt sind. Der Photograph bringt das Rad in Bewegung, bis es die gewünschte Geschwindigkeit erreicht hat und öffnet dann den Verschluss, um die einzelnen Filmplatten zu belichten. Kohlrausch baut die Apparatur vorwiegend aus Holz und Pappe, um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten.

Die verbesserte Aufnahmeapparatur von 1894

1894 entwickelt er ein verbessertes Gerät, mit dem er vorwiegend Turnübungen und ihre Bewegungsabläufe fotografiert, um diese studieren zu können.

Ernst Kohlrausch und Ottomar Anschütz kommen aus ganz unterschiedlichen Beweggründen zur Chronophotographie. Mit ihren Verdiensten beginnt die Geschichte der ‚lebenden Photographien‘ im Gebiet des heutigen Niedersachsen.

Kohlrausch stirbt am 16. Mai 1923 in Hannover.

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