Uns mahnt ein November

Annotation

„Uns mahnt ein November“ (1958, Regie: Peter Ulbrich) ist ein dokumentarischer Rückblick auf die Novemberrevolution von 1918 in Deutschland. Produziert vom DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme, richtet sich der Film ganz klar an ein Publikum der DDR, mit einer betont klassenkämpferischen Perspektive.

Titel: Uns mahnt ein November

Regie: Peter Ulbrich

Regie-Assistenz: Lotti Thiel, Nina Hartung, U. Asriel

Drehbuch: Peter Ulbrich (Konzept), Fritz Gebhardt (Konzept)

Szenarium: W. Eildermann

Kommentar: Fritz Gebhardt, Karl Gass

Kamera: Peter Sbrzesny

Schnitt: Manfred Porsche

Ton: Fred Linde

Musik: Joachim-Dietrich Link

Sprecher: Jean Brahn, Fritz Milkowski, Hannjo Hasse, Otto Dierichs, Mathilde Danegger

Produktionsfirma: DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme (Potsdam-Babelsberg)

Produktionsleitung: Erich Wagner

Aufnahmeleitung: Hans Gischke, Heinz Reichelt, Walter Blankenhagen

Produktionsjahr: 1958

Erstverleih: Progress Film-Verleih (Berlin/Ost)

Länge: 45 min

Format: 35mm, s/w, Mono

Uraufführung (CS): 14.11.1958

 

Der etwa 41-minütige Dokumentarfilm beginnt mit einem programmatischen Vorspann, der die Stoßrichtung des gesamten Films vorgibt: Die Novemberrevolution von 1918 wird als heroischer Kampf des deutschen Proletariats gegen Militarismus und Krieg dargestellt, zugleich aber auch als verlorene Chance – verraten durch Spaltung und politischen Opportunismus innerhalb der Arbeiterbewegung.

Der Film nutzt Archivaufnahmen, Fotografien, illustrative Montagen sowie eine eindringliche Kommentarstimme, um zentrale Etappen der Revolution nachzuzeichnen:

  • Beginn mit dem Matrosenaufstand in Kiel, der als initialer Funke der revolutionären Bewegung inszeniert wird.
  • Massendemonstrationen und Rätebildungen in ganz Deutschland, die einen „revolutionären Moment“ markieren.
  • Die Ausrufung der Republik wird ambivalent bewertet: Während sie eine Zäsur darstellt, verweist der Kommentar auf die gleichzeitige politische Schwächung der revolutionären Kräfte.
  • Besonders hervorgehoben wird die Rolle der SPD als „Verräterin der Arbeiterinteressen“, etwa in der Zusammenarbeit mit konservativen Militärs (z. B. Noske und die Niederschlagung des Spartakusaufstands).

Die Filmstruktur folgt einer dramatischen Logik von Hoffnung, Verrat und Mahnung: Der revolutionäre Impuls wird durch interne Spaltungen und systemische Gewalt gebrochen.

Am Ende richtet sich der Film explizit an das DDR-Publikum mit dem Appell, die Lehren von 1918 zu erkennen und sich mit dem sozialistischen Aufbau der DDR zu identifizieren.

Zitat aus dem Vorspann: „Doch auch der Verrat soll nie vergessen sein […] Viele Lehren hat jene Zeit für uns und unseren Kampf…“

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