Tagesarchiv: Juni 9, 2021

Der Verlorene (1951)

Thrillertragödie von und mit Peter Lorre. Hamburg, 1943: Dr. Rothe forscht im Dienst der Nazis. Als seine Braut als Spionin enttarnt wird, tötet er sie. Sein Assistent, Gestapo-Spitzel Hoesch, vertuscht die Tat. Geplagt von Schuldgefühlen, mordet Rothe weiter… Die düstere Tragödie war die einzige Regiearbeit von Peter Lorre. Sein Film, der tief in deutschen Wunden stocherte, floppte.

Erfolg und Ende

Die Csardasfürstin rangiert bald unter den fünf beliebtesten Filmen in der Bundesrepublik. Für die Junge Film-Union ist es der erste und auch letzte Publikumserfolg. Ende 1951 erleidet Rolf Meyer einen schweren Autounfall. Dieser gibt den Ausschlag dafür, dass seine Firma, die in den Vorjahren nur mäßige Einspielergebnisse verbuchen konnte, unter einem Schuldenberg zusammenbricht.

„Großfilme“ mit Spitzenstars

In ihrer letzten Produktionsphase setzt die Junge Film-Union auf sogenannte „Großfilme“, um sich auf dem Kinomarkt gegenüber der immer stärker werdenden amerikanischen Konkurrenz zu behaupten. Bevorzugt werden dabei „heitere“ Stoffe.

Produktionen am laufenden Band

Die ersten acht Filme der Jungen Film Union sind nur mäßige Kassenerfolge. Rolf Meyer tritt deshalb die Flucht nach vorn an und setzt auf Expansion.1950 wird die dritte große Atelierhalle eingeweiht. In Bendestorf entstehen sieben weitere Filme. Die Junge Film-Union führt damit (gemeinsam mit der Real-Film, Hamburg) die Liste der in der Bundesrepublik „bedeutenden Produzenten“ an.

Von Paris an den Rhein zurück

Im Frühsommer 1949 wird der bis dahin teuerste Film der Jungen Film-Union gedreht. Nach Motiven von Honoré de Balzac inszeniert Gustav Fröhlich einen der ersten großen Kostümfilme Nachkriegsdeutsch-lands: Der Bagnosträfling.

Erste Produktionen im eigenen Atelier

Im eigenen Atelier entstehen ab 1948 auch aufwendigere Kulissen. Für das erste Projekt Die Söhne des Herrn Gaspary holt sich Regisseur und Produzent Rolf Meyer das Kleine Walsertal ins Studio. Die Handlung ist in den Schweizer Alpen angesiedelt, wo sich eine durch Emigration getrennte Familie in der Nachkriegszeit wiederfindet. Die Außenaufnahmen für diesen Film werden tatsächlich in den Bergen gedreht. Im Atelier sorgt ein „Hintersetzer“ für Alpenatmosphäre.

Junge Film-Union

Auch in Bendestorf wird 1947 eine große Produktionsfirma gegründet. Ihr Inhaber Rolf Meyer flüchtet mit seiner Frau Gerty Böttcher im April 1945 in das Heidedorf südlich von Hamburg. Zwei Jahre später erhält er als einer der ersten Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg die Lizenz zur Gründung der „Jungen Film-Union“ (JFU).

„Unruhige Nacht“

Finanzielle Einbußen bei vorangegangenen Projekten veranlassen die Filmaufbau, Unruhige Nacht in Co-Produktion mit der Carlton-Film GmbH, München, und der Real-Film GmbH, Hamburg, zu realisieren.

„Wir Wunderkinder“

1957 erscheint Hugo Hartungs engagierter Roman über die „dennoch heiteren Geschichten unseres Lebens“: „Wir Wunderkinder“. An den Stoff wagt sich Kurt Hoffmann, der Filmregisseur mit dem „sechsten Sinn für das Heitere“ (FAZ), ein Jahr später. 40 Jahre deutsche Geschichte gilt es auf Kinofilmlänge zu bringen.