Tagesarchiv: Juni 9, 2021

Außergewöhnlich für Deutschland

Einzigartig in der Geschichte des bundesdeutschen Films der fünfziger Jahre ist ein Experiment, das Hans Abich 1954 wagt: Er gibt dem erst 24jährigen Herbert Vesely die Chance den „ersten deutschen avantgardistischen Spielfilm“ („Der Spiegel“) Nicht mehr fliehen zu realisieren.

Literaturverfilmungen nach Thomas Mann

Der Initiative Hans Abichs ist es zu verdanken, dass sich die Filmaufbau an Stoffe von Thomas Mann heranwagt. 1953 entsteht unter der Regie von Harald Braun der Farbfilm Königliche Hoheit.

Verbürgte Skandälchen

Der erste verbürgte Film Primanerinnen (1951) nach der Novelle „Ursula“ von Klaus Erich Boerner ist zugleich das Debüt Rolf Thieles als Drehbuchautor und Regisseur. Der „Film der jungen Herzen“, wie er vom Verleih angekündigt wird, sorgt speziell beim jugendlichen Publikum für Diskussionsstoff.

Erste Erfolge

Der zweite Film der Filmaufbau entsteht in Koproduktion mit der Neuen Deutschen Film GmbH, München, und wird ein überwältigender Erfolg: Nachtwache (1949, Regie: Harald Braun) trifft ein Zeitgefühl.

Filmaufbau GmbH

Nach Kriegsende, im Sommer 1945, fassen Hans Abich und Rolf Thiele, beide bisher filmisch völlig unvorbelastet, den Entschluss „etwas zusammen zu machen“. Sie sind überzeugt davon, im Massenmedium Film etwas gefunden zu haben, „womit man ein hungerndes Volk, das mit anderen Völkern und sich selbst Schindluder getrieben hat, kulturell breit ‚ernähren‘ kann.“ Vor allem aus persönlichen Gründen wählen die angehenden Filmproduzenten als zukünftigen Firmensitz die Universitätsstadt Göttingen. Am 12. Oktober 1946 wird die Filmaufbau GmbH von der Information Control der britischen Militärregierung lizensiert.