„Ein einstmals wohlrenommierter Regisseur“

Rudolf Jugert und der deutsche Nachkriegsfilm

Rolf Aurich/Heiner Behring (1991)

Die Recherche

Sein Werk ist schwer zu überschauen. Es kostet monatelange Mühen und Geduld, wenigstens seinen Grundriss aufzuzeichnen und die Grundlinien der Biografie Rudolf Jugerts zu klären. Dabei kann das Unternehmen, Kenntnis zu erlangen von Jugerts Kinofilmen. noch in relativ kurzer Zeit von gutem Erfolg gekrönt sein. Hier und da findet sich ein Titel in den Matinee-Vorstellungen für unsere älteren Mitbürger und mitunter ist Jugerts einziger „Klassiker“, FILM OHNE TITEL (1941), auch in kommunalen Kinos zu entdecken.

Ohne die Ausstrahlungen der verschiedenen Fernsehprogramme allerdings wäre die Mehrzahl der insgesamt 30 Filme, die Jugert zwischen 1947 und 1963 fürs Kino gedreht hat, wohl nicht so schnell kennenzulernen gewesen: ein spannendes Spiel aus System und Zufall.

Jugerts Kinofilme bilden genaugenommen nur eines von drei Segmenten in einem Werk, das noch nicht annähernd bekannt und schon gar nicht erschlossen ist. Dies ist für einen westdeutschen Filmregisseur, dessen intensivste Arbeitsphase beim Kinofilm in die fünfziger Jahre fällt, keine Besonderheit, eher die Regel. Denn als ob die ignorante Haltung des zeitgenössischen Publikums, der Filmwirtschaft und der Presse sich bis heute fortgesetzt hätte, die Regisseure von Filmen

geringzuschätzen, sie kaum einmal recht wahrzunehmen, liegen zu den meisten von ihnen weder gesichertes, veröffentlichtes Faktenmaterial noch Darstellungen ihrer Lebenswerke vor. Die westdeutschen Filme der Fünfziger kamen aber nicht nur von den namhaften Regisseuren Helmut Käutner, Kurt Hoffmann und Wolfgang Staudte, nicht nur von Harald Braun und Rolf Thiele. (Obgleich auch da noch vieles zu erarbeiten wäre.)

Steht es um das Studium von Jugerts Kinofilmen schon schlecht, so herrscht vollkommene Dunkelheit bei einem anderen Werksegment, seinen etwa 50 Produktionen für das Fernsehen, bestehend aus einzelnen Filmen und mehrteiligen Serien, entstanden zwischen 1957 und 1979. dem Jahr seines Todes. Zwar mag die Annäherung an eine komplette Auflistung seiner Fernseharbeiten heute durchaus realistisch sein, doch bliebe ein solches Unternehmen dürr und klapprig. Zu den Fakten fehlen nämlich die Filme selbst. Das Fernsehen wiederholt nur selten die eigenen Produktionen, woanders gibt es sie nicht zu sehen.

Die Erforschung des dritten wichtigen Werksegments ist nicht einmal in Angriff genommen worden: Rudolf Jugert war theatererfahren. Vom Beginn der dreißiger Jahre bis zum Jahre 1938 gab es für ihn in Leipzig eine recht zügige Karriere vom Studenten der Theaterwissenschaft über die Tätigkeit als Lektor am Leipziger Schauspielhaus bis hin zum Oberspielleiter ebendort. Über diese Arbeiten. Über Jugerts Inszenierungen, seinen Regie-Stil und seine „Besetzungspolitik“ wird nicht geforscht.

Die Verhältnisse bei der Quellenlage ermöglichen somit vorerst nur die Konzentration auf Jugerts Kinofilme. Biografische Eckdaten zu Rudolf Jugert finden sich vereinzelt in älteren Nachschlagewerken, lassen sich auch recherchieren aus zeitgenössischen Pressetexten anlässlich von Drehberichten, Personenporträts und Geburtstagsmeldungen.

All diese Informationen jedoch, so vollständig sie auch zusammengetragen werden, bleiben in hohem Maße lückenhaft. Widersprüchlich und ungenau. Der Einstieg in die biografische Feinarbeit, die Suche nach dem biografischen Detail, welches Klarheit zu schaffen vermag, wird im Falle von Rudolf Jugert erst möglich mit der Heranziehung von Zeitgenossen. Die mit Abstand wesentlichste Rolle dabei nimmt Frau Katja Jugert ein, in München lebende Witwe des Regisseurs, der unser großer Dank gebührt. (1)

 

Biografische Stichworte I

Rudolf Gustav Wilhelm Jugert war Hannoveraner. Am 30.9.1907 wurde er als Sohn des Stadtamtmanns Gustav Jugert und dessen Ehefrau Mimi (geb. Lange) geboren. Er besuchte das Realgymnasium und bestand 1926 die Abiturprüfung. Im selben Jahr lernte er die Tanzschülerin Katja Julius (geb. am 24.12.19I0) näher kennen. Sie war die Tochter des hannoverschen Hoffotografen Hugo Julius, mit dessen Sohn, dem Lichtbildner und späteren Porträt- und Theaterfotografen Kurt Julius, Jugert befreundet war. Kada Julius, die jüdischer Abstammung war, und Rudolf Jugert verschwiegen zunächst ihre Freundschaft und konnten auch nicht heiraten.

Jugert begann ein einsemestriges Studium der Tiermedizin in Hannover, anschließend war er in medizinischen Fächern immatrikuliert an den Universitäten Tübingen, Göttingen und Greifswald. 1930 wechselte er an die Universität in Hamburg, wo zu dieser Zeit Katja Julius am Opernhaus beschäftigt war. Jugert entschloss sich, auf geisteswissenschaftliche Fächer umzusatteln. Als Katja Julius 1931 eine Arbeitsmöglichkeit am Theater in Leipzig erhielt, folgte ihr Jugert und belegte an der dortigen Universität Theater- und Literaturwissenschaft sowie Philosophie bei Professor Witkowsky. Parallel dazu arbeitete er zunächst als Lektor am Leipziger Schauspielhaus. Der Intendant Otto Werther schätzte seine Arbeit und beschäftigte Jugert zusammen mit Boleslaw Barlog ab 1934 als Dramaturg. Bereits nach kurzer Zeit erhielt er die Gelegenheit, als Regie-Assistent, Regisseur und schließlich als Oberspielleiter am Schauspielhaus zu arbeiten. Sein Studium führte er nicht zu Ende. In Leipzig lernte Jugert Helmut Käutner kennen, der mit dem münchner Studenten-Kabarett „Die vier Nachrichter“ dort gastierte. Diese Begegnung wurde für beide entscheidend. 1938 ging Jugert, vermittelt durch den emigrierten Kabarettisten Bobby Todd, nach Italien. Er folgte damit Katja Julius, die nach einem Brasilien-Aufenthalt (1935/36) versuchte, sich dort eine Existenz aufzubauen. Im „Centro sperimentale di cinematografica Roma“, das zum römischen Filmstudiokomplex Cinecittà gehörte, war der Regisseur und Autor Alessandro Blasetti Jugerts Ausbilder. Die Ausbildungskosten trug Katja Julius. Als Helmut Käutner, der keinerlei Erfahrung im Filmmetier vorzuweisen hatte, 1939 die Gelegenheit erhielt, seinen ersten Film zu inszenieren, bat er Jugert, nach Deutschland zurückzukommen. Gemeinsam mit Barlog übernahm Jugert die Regie-Assistenz bei KITTY UND DIE WELTKONFERENZ. Bis 1943 assistierte er bei den Käutner-Filmen FRAU NACH MASS, KLEIDER MACHEN LEUTE, AUF WIEDERSEHEN, FRANZISKA!, WIR MACHEN MUSIK, ROMANZE IN MOLL und GROSSE FREIHEIT NR.7. Eine eigene Filmregie Jugerts kam zu diesem Zeitpunkt nicht zustande. Bedingung dafür wäre die Realisierung eines NS-Propagandafilms gewesen, was er ablehnte.

1941 bekam Katja Julius. die Jugert 1939 zurück nach Deutschland gefolgt war und in Hannover eine Ausbildung zur Fotografin begonnen hatte, den gemeinsamen Sohn Frank-Michael.

Von den Dreharbeiten zu GROSSE FREIHEIT NR. 7 wurde Jugert zum Kriegsdienst an der Ostfront verpflichtet. Weil seinen Unterlagen

zu entnehmen war, er beherrsche die italienische Sprache, wurde er als Dolmetscher versetzt nach Sennelager bei Paderborn und ins Staumühlenlager, um italienische Soldaten für ihren Einsatz auf deutscher Seite vorzubereiten. In den Westalpen, bei Cuneo, geriet Jugert in amerikanische Kriegsgefangenschaft, die er bis zum August 1945 in einem Lager bei Mailand verbrachte. Nach seiner Rückkehr heirateten Katja Julius und Rudolf Jugert am 1.9.1945 in Hannover. Schon ab Juni 1946 war Jugert wieder beim Film beschäftigt. Die Wiederaufnahme des Kontaktes zu Helmut Käutner führte dazu, dass er bis zum März 1947 an der ersten Filmproduktion in der britischen Besatzungszone, Käutners Episodenfilm IN JENEN TAGEN, wiederum als Regie-Assistent mitwirkte. Darüber hinaus inszenierte Jugert die fünfte Geschichte in diesem Film. (2)

Auf eigenen Füßen

„Wiederkäutner“ hat die spitze Zunge eines Kritikers Rudolf Jugert einmal genannt. Er selbst sah sich als „fast schon ‚ewigen‘ Regieassistenten Käutners“. (3) Das ist nicht verwunderlich für jemanden, der 1939 mit den Regie-Assistenzen bei dem um ein Jahr jüngeren Helmut Käutner begann, jahrelang ausschließlich unter diesem Regisseur arbeitete und auch die Nachkriegszeit beruflich mit einer solchen Tätigkeit einleitete. Dementsprechend galt einigen Zeitgenossen, und nicht zuletzt auch manchen Kritikern, Jugerts Regie-Debüt FILM OHNE TITEL als Film Käutners. (4) Dabei hatte dieser lediglich am Drehbuch mitgearbeitet, zusammen mit Ellen Fechner und Rudolf Jugert, der das Unternehmen 1947 folgendermaßen beschrieb:

„Es fängt nämlich damit an, daß drei Leute vom Film, ein Drehbuchautor, ein prominenter Schauspieler und ein Regisseur, sich darüber unterhalten, wie der Film beschaffen sein müsse, den das deutsche Publikum von heute sich wünsche …. Der beste Einfall unseres Films ist nun der, daß wir ihn so anfangen lassen, wie wir wirklich angefangen haben: indem wir uns in Ellen Fechners Hausboot zusammensetzten und über das Thema debattierten: Wir wollen einen kleinen heiteren Film machen. Wie muß so etwas aussehen?“ (5)

Dieser Film sah so aus, dass er nicht nur vielen Zeitgenossen gefiel und einigen gar als bester deutscher Film der Nachkriegsproduktion galt (6), sondern auch in Nachrufen zu Jugerts Tod als sein bester Film bezeichnet wurde. Später erinnerte sich Jugert an diese Zeit:

„Wir waren damals (1947) mit einer ungeheuren Begeisterung bei der Arbeit und drehten wirklich das, was uns Spaß machte, unbeeinflusst von kommerziellen Rücksichten und Verleiherwünschen. Dass der Film dann auf Jahre hinaus ein sehr großes Geschäft wurde, gab uns Recht. Dabei entstand auch FILM OHNE TITEL unter technischen Voraussetzungen, die heute jeder ablehnen würde. Bei den Außenaufnahmen an der Weser hausten wir wochenlang in den Abteilen 2.Klasse eines in der Nähe abgestellten Zuges und schliefen auf den schmalen Bänken. Allerdings waren wir damals selbst sehr schmal.“ (7)

FILM OHNE TITEL, in mancher Hinsicht ein ironischer Trümmerfilm, fand als eine von wenigen deutschen Produktionen nach dem Kriege auch im Ausland Anerkennung.

Biografische Stichworte II

Im Anschluss an Jugerts Regie-Debüt erwies sich sein großes Interesse an den verschiedensten – aktuellen wie der Literatur entnommenen – Sujets und sein Talent, noch unbekannte Schauspieler für den Film zu entdecken. Nach einer Idee von Margot Hielscher inszenierte er 1949 HALLO FRÄULEIN!. Eine durch nachträgliche, von ihm nicht überwachte Schnitte stellenweise etwas unbeholfen wirkende Jazz-Komödie vor dem zeitgenössischen Hintergrund Fraternisierung und Völkerverständigung. Einen ersten künstlerischen Tiefpunkt, die Inszenierung eines sehr schematisch angelegten Drehbuchs von Gregor Meybels (Pseudonym für Gregor von Rezzori, Irene von Meyendorff und Ernst Schnabel), 1x I DER EHE (1949), überwand Jugert bereits 1950. Aus Ernst Penzoldts 1940 in der Neuen Rundschau erstmals errschienenen Erzählung „Korporal Mombour“ wurde der pazifistische Film ES KOMMT EIN TAG, geschrieben von dem Autorenkollektiv Penzoldt, Hans Abich, Rolf Thiele, Thea von Harbou und Fritz Grashoff, produziert von Abichs und Thieles Filmaufbau GmbH in Göttingen. Der anspruchsvolle und erfolgreiche Film (Arbeitstitel: Feinde), für den Jugert die Schweizer Nachwuchsdarstellerin Maria

Schell entdeckte, erfuhr im Wesentlichen eine positive Aufnahme. Er galt etlichen Kritikern – und auch manchen Politikern, so etwa dem niedersächsischen Minister für Wirtschaft und Arbeit, Kubel, und dem niedersächsischen Kultusminister Voigt (8)– nicht nur als Hoffnungszeichen für den Beginn einer Aufwärtsentwicklung im zu Anfang der fünfziger Jahre künstlerisch nicht starken deutschen Film, sondern ebenso als kulturelle Äußerung Deutschlands, die der Völkerverständigung dient. ES KOMMTEINTAG stieß aber auch, u.a. in Frankreich, gerade der Behandlung des deutsch-französischen Themas zur Zeit der verbotenen Fraternisierung und seiner zuweilen expressionistischen Form wegen auf Skepsis. Ein Bundesfilmpreis, schon fest zugesagt, wurde dem Film letztendlich nicht verliehen.

Wie Zeitgeschichte in die Drehbücher eindringt

Ähnlich wie Helmut Käutner gilt Jugert, trotz seiner geringer eingeschätzten Bedeutung, als Künstler. „der sich inhaltlich einem humanistischen Idealismus verschrieb“. (9) Ein Blick auf die Filme Jugerts kann diese Einschätzung bestätigen. Eine allgemeine Realitäts- und Politikferne, ein Mangel an eindeutigen politischen Stellungnahmen in Zeiten, denen ein entschieden politischer Charakter innewohnte, werden in seinen Filmen nicht schwer zu finden sein. (10) Seine Äußerungen zur Entstehung von FILM OHNE TITEL, so sehr sie vielleicht auch einer ironischen Grundhaltung entspringen, dürften in ihrer Spanne zwischen Rücksichtnahme auf Publikumserwartungen bei gleichzeitig erfahrener völliger Gestaltungsfreiheit für Jugerts Kinoproduktionen paradigmatisch sein. Der Begriff des „humanistischen Idealismus“ trifft insofern, als es Jugert in seinen Filmen sehr viel weniger um die realistische Abbildung von Wirklichkeit ging als um die künstlerische Reproduktion von Ideen. Die deutlichsten Belege dafür finden sich vielleicht immer dort, wo die zeitgenössische Wirklichkeit dennoch, mehr oder weniger exponiert, in die Filme, genauer: in die Dialoge „eindringt“. Eine kleine Sammlung von Beobachtungen könnte ein Indiz für diesen besonderen, primär über die Drehbücher vermittelten Realitätsbezug sein:

  • Völkerverständigung und Annäherung der Nationen untereinander wie an die Deutschen wird in einer Tischrede eines Ingenieurs (Hans Söhnker) als Aufgabe der Gegenwart bezeichnet. (HALLO, FRAULEINI, Drehbuch: HelmutWeiss)
  • Zwei fiktive südamerikanische Staaten mit gleicher Sprache und offenbar der gleichen Geschichte, Nebrador und Maragonien, wirken wie das Spiegelbild des geteilten Deutschland: Die Regierungen sind verfeindet, man spricht jeweils vom „Drüben“. (JONNY RETTET NEBRADOR, 1953, Drehbuch: Werner Jörg Lüddecke, Heinz Pauck, Per Schwenzen)
  • Eine improvisierle nächtliche Kabarett-Szene mit Mechanikern in einer Autowerkstatt („Der Krieg ist an allem schuld … Der Krieg wird zum Tode verurteilt“) verdeutlicht nicht allein, wie sehr der Krieg noch in den Köpfen steckt, sondern auch, wie stark die Angst vor einem weiteren die Menschen belastet. (GEFANGENE DER LIEBE, 1954, Drehbuch: Walter Forster)
  • Der Mief an einem kleinstädtischen Gymnasiumäußert sich darin, dass dort Sartre als „zersetzende“ Literatur eingestuft wird und die Honoratioren sich versehentlich mit „Parteigenosse“ anreden. Zwischen Lehrern und Schülern herrscht „Kalter Krieg“, die neue Lehrerin (Luise Ullrich), Konfliktfigur und
  • Heldin in einem, beschäftigt sich im Unterricht mit „Atombombenversuchen“. Innerhalb einer Abiturklasse gilt die Tochter einer Flüchtlingsfamilie als Außenseiterin: Ihr solle kein Junge zu nahe treten, denn „das einzige, was sie zu verlieren hat, ist ihr guter Ruf und ihr Selbstvertrauen. Und damit oft ihr ganzer Reiz.“ (IHRE GROSSE PRÜFUNG, t954. Drehbuch: Gerda Corbett und Margarete Hohoff)
  • In zwei Filmen geht es um Babys, die nicht erwünscht sind, deren Abtreibung durch Ärzte aber nicht gebilligt wird. (EIN HERZ SPIELT FALSCH, 1953, Drehbuch: Erna Fentsch und STUDENTIN HELENE WILLFÜER, 1955, Drehbuch: Frederick Kohner) In einem anderen Film (FRAUENARZT DR. SIBELIUS, 1962, Drehbuch: Janne Furch und Siegmund Bendkower) wird ein schwierig zu gebärendes Kind unter den widrigsten Bedingungen von einem Arzt (Lex Barker) dennoch zur Welt gebracht.
  • Der Ost-West-Konflikt im Wien des Jahres 1955, vor dem Abzug der Alliierten, ist der Hintergrund der Liebesgeschichte zwischen dem amerikanischen Journalisten Frank Wilson (Karlheinz Böhm) und der sowjetischen Tass-Korrespondentin Nina Iwanowa (Anouk Aimée). Die Liebe zwischen beiden ist so lange nicht möglich, bis sie sich endlich, nach langen Gesprächen mit einem alten Wiener Hofrat (Carl Wery), zum Bleiben im Westen entschließt. (NINA, 1956, Drehbuch: Joachim Fernau und Helmuth Ashley)
  • 1944 soll ein britischer Spionageoffizier (Joachim Fuchsberger) feststellen, wie weit die Deutschen mit der Atomforschung sind. Dieser Grundeinfall der Geschichte wird zwar eingangs erwähnt, darüber hinaus aber weitgehend außeracht gelassen. (DIE FEUERROTE BARONESSE, 1958/59. Drehbuch : J. Joachim Bartsch)
  • Die Stacheldrahtsperren, welche errichtet worden sind vor den Toren der Stadt Neapel. in der die Cholera grassiert, ähneln sicher nicht zufällig jenen in Berlin, die seit August 1961 die Stadt zerschneiden. (AXEL MUNTHE, DER ARZT VON SAN MICHELE, 1962, Drehbuch: Hans Jacoby und Harald G. Peterson)

Anmerkungen

  1. Die hilfreichen Auskünfte von Frau Jugert bei den biografischen und filmografischen Nachforschungen waren so umfangreich und genau, dass ohne sie ein von uns erstellter Eintrag zu Rudolf Jugert für „CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film“ nicht möglich gewesen wäre. Ein weiterer wichtiger Zeitgenosse Jugerts, sein langjähriger Regieassistent Horst Rainer Erler, beschreibt an anderer Stelle in diesem Band seine ersten Begegnungen mit Jugert.
  2. Diese und die weiteren biografischen Ausführungen beruhen weitgehend auf dem Manuskript zum oben erwähnten biografischen Eintrag in „CineGraph“.
  3. Rudolf Jugert: „Antiquitäten“. Die neue Produktion der Camera. In: Der neue Film (München), 7.9.1947.
  4. etwa Die Welt (Hamburg), 28.2.1948
  5. Rudolf Jugert: „Antiquitäten“
  6. z.B. Die Welt (Hamburg),28.2.1948
  7. zit. n. Michael Schwarze: Als die Regisseure noch schmal waren. Zum Tode von Rudolf Jugert. In: Frankfuner Allgemeine Zeitung, 20.4.1979

Filmografie (nur Kinofilme)

REGIE, wenn nichts weiteres angegeben

  • FILM OHNE TITEL (1947/48)
    Buch mit Ellen Fechner. Helmut Käutner
  • HALLO, FRAULEIN! (1949)
    (auch Darsteller)
  • 1X1 DER EHE (1949)
  • ES KOMMT EIN TAG (1950)
  • EINE FRAU MIT HERZ (1950/5I)
  • NACHTS AUF DEN STRASSEN (1951/52)
  • ICH HEISSE NIKI (1952)
  • ILLUSION IN MOLL (1952)
  • EIN HERZ SPIELT FALSCH (1953)
  • JONNY RETTET NEBRADOR (1953)
  • EINE LIEBESGESCHICHTE (1953/54)
  • GEFANGENE DER LIEBE (1954)
  • IHRE GROSSE PRÜFUNG (1954)
  • ROSEN IM HERBST (1955)
  • STUDENTIN HELENE WILLFÜER (1955)
  • KRONPRINZ RUDOLFS LETZTE LIEBE (Österreich 1955/56)
  • NINA (1956)
  • DER MEINEIDBAUER (1956)
  • EIN STÜCK VOM HIMMEL (1957)
  • EVA KÜSST NUR DIREKTOREN (1957)
  • FRAUENSEE (Österreich 1958)
  • DIE FEUERROTE BARONESSE (1958/59)
  • DIE WAHRHEIT ÜBER ROSEMARIE (1959)
    (TV: GLANZ UND ELEND EINER
    VERLORENEN)
  • ENDSTATION ROTE LATERNE (1959/60)
    (weitere Titel: DER TUGEND INS
    GESICHT GESPUCKT bzw.
    BLONDE MADCHEN FÜR HAVANNA)
  • DER SATAN LOCKT MIT LIEBE (1960)
  • DIE JUNGE SÜNDERIN (1960)
  • DIE STUNDE, DIE DU GLÜCKLICH BIST (1961)
  • FRAUENARZT DR. SIBELIUS (1962)
    (auch Darsteller)
  • AXELMUNTHE, DER ARZT VON SAN MICHELE /LA STORIA DI SAN MICHELE/LELIVRE DE SAN MICHELE (BRD/ITALIEN/FRANKREICH 1962)
  • KENNWORT: REIHER (1963/64)

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