Wem gehört die Welt (nicht)? – Film im Dienste des Klassenkampfs
Arbeiteralltag am Ende der Weimarer Republik

Filme, die sich kritisch mit der sozialen Wirklichkeit und dem Arbeiteralltag in der Weimarer Republik auseinandersetzten, waren gegenüber dem Massenangebot des Unterhaltungskinos zahlenmäßig in der Minderzahl. Das lag zum einen an den eingeschränkten Produktionsmöglichkeiten, denn im Rahmen der Filmindustrie konnten nur mit großen Schwierigkeiten Filme realisiert werden, die deutlich demokratische Positionen formulierten und/oder soziale Probleme thematisierten, geschweige denn die die bestehenden Verhältnisse in Frage stellten.
Deswegen begannen ab Mitte er 20er Jahre die Organisationen der Arbeiterbewegung selbst, Filme zu verleihen und zu produzieren. Diesie proletarische Filmpraxis ging über die Motive und Ziele der gesellschaftskritischen Filmproduktionr hinaus. Ihre Ziele waren die Darstellung gesellschaftlicher Realität, die Aufdeckung gesellschaftlicher Zusammenhänge und das Aufzeigen von Alternativen für die Arbeiterklasse.


„Obwohl die ‚Prometheus‘ in den Krisenjahren des deutschen Films gegründet wurde, konnte sie ihre Arbeit unter äußerst günstigen Umständen beginnen: Sie übernehm den Verleih von S: Eisnestein’s ‚Panzerkreuzer Potemkin‘. Mit diesem Werk [Vom Filmkritiker Kerr als „Wunderwerk“ bezeichnet] gelang dem damals sogenannten „Russenfilm“ der internationale Durchbruch; zuvor jedoch hatte sich der ‚Potemkin‘ den weg durch die deutsche Zensur bahnen müssen.“ (Stoss: a.a.O., S. 499) 
