Darstellung des Undarstellbaren

Der Holocaust im internationalen Spielfilm

„Der Holocaust lässt sich nicht verfilmen“ – ein Diktum, dem wir zustimmen, wenn man damit meint, den mit dem Holocaust verbundenen Massenmord filmisch nicht angemessen darstellen zu können.

Es stimmt aber auch, dass in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Dokumentar- und Spielfilme – fast immer in aufklärerischer Absicht – hergestellt worden sind, die mit verschiedenen Techniken des Dokumentierens oder auch Inszenierens ein Bild des Holocaust zeichnen. Diese Filme wurden und werden vielfältig in der Bildungsarbeit eingesetzt oder finden ein Millionenpublikum im Kino oder Fernsehen. Sie prägen so die Vorstellung vom Holocaust nachhaltig. Einige dieser internationalen und populären Spielfilme, die stark die Diskussion über die Darstellung des Undarstellbaren beeinflusst haben, sollen hier dargestellt und untersucht werden. Die Auswahl ergibt sich einerseits aus einer Einschätzung der jeweiligen Relevanz, andererseits aus der Verfügbarkeit für die nichtkommerzielle Bildungsarbeit. Zu den Filmen gibt es jeweils eine Filmografie und eine Kurzbeschreibung der Filme, ein ausführliches Protokoll, Kritiken, Materialien sowie Hinweise zu besonderen Merkmalen und zum Einsatz in der Bildungsarbeit.

An anderer Stelle widmen wir uns dem Thema aus anderen Perspektiven. Unter dem Thema Der Tod ist ein Meister aus Deutschland beschäftigen wir uns mit  dokumentarischen Filmen und untersuchen, wie sie die Ereignisse wiedergeben und Fragen nach Ursachen, Bedingungen und Folgen beantworten – oder auch nicht!

Schließlich beschäftigen wir uns mit den deutschen Spielfilmen der unmittelbaren Nachkriegszeit. Im Themenbereich  „Der Holocaust in deutschen Nachkriegsspielfilmen“ beschäftigen wir uns mit den Filmen, die die grauenvollen Vebrechen, die gerade erst geschehen waren, thematisieren.


Fortbildungen für niedersächsische Lehrkräfte in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem

Die Fahrten niedersächsischer Lehrkräfte nach Israel sollen einen Austausch über pädagogische und didaktisch-methodische Fragen in Zusammenhang mit der Vermittlung der Geschichte der Shoah und anderer NS-Verbrechen und ihrer Folgen ermöglichen. Der Besuch des Landes, das Gespräch mit den Menschen vor Ort, die unmittelbare Wahrnehmung von Gesellschaft, Kultur, Politik und Religion dienen darüber hinaus dazu, Wissen und Verständnis für die politischen Herausforderungen in einer Region mit weltpolitischer Bedeutung zu entwickeln. Die Fahrten werden auf der Grundlage der Kooperation des Landes Niedersachsen mit der Gedenkstätte Yad Vashem organisiert und einmal im Jahr durchgeführt.


Die Filme

Beiträge und Dokumente zum Thema


Mittlerweile sind Dutzende von Spielfilmen recherchiert, die sich zumindest im weiteren Sinne mit dem Holocaust beschäftigen. Die umfangreichste Datenbank zum Thema bietet das Projekt Cinematographie des Holocaust. Dagegen sollen an dieser Stelle nur einige ausgewählte Beispiele thematisiert werden, die einen bestimmten historischen Stand der Auseinandersetzung oder auch eine markante Gestaltung aufweisen. Neben Informationen und Materialien zu diesen Filmen finden Sie auch Arbeitshinweise zur Thematik.

Der amerikanische Spielfilm in der Regie und Produktion von Steven Spielberg basiert auf dem historischen Roman Schindler’s Ark des australischen Schriftstellers Thomas Keneally aus dem Jahr 1982. Der Film folgt Oskar Schindler, einem deutschen Industriellen, der während des Zweiten Weltkriegs mehr als tausend meist polnisch-jüdische Flüchtlinge vor dem Holocaust rettete, indem er sie in seinen Fabriken beschäftigte.

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Italienische Komödie unter der Regie von Roberto Benigni. Benigni spielt Guido Orefice, einen jüdisch-italienischen Buchladenbesitzer, der seine Phantasie einsetzt, um seinen Sohn vor den Schrecken der Internierung in einem Konzentrationslager der Nazis zu schützen.

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1941, irgendwo in Osteuropa: Die Bewohner eines kleinen jüdischen Shtetls organisieren ihren eigenen Deportationszug, um der Verschleppung durch die Deutschen zu entkommen, und planen die Flucht über Russland nach Palästina. (film-dienst)

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  • Aschenbach, Michael: Holocaust und Film. Die Rezeption populärer Spielfilme über die Shoah in der Bundesrepublik Deutschland und ihr Einfluss auf die Erinnerungskultur (Magisterarbeit am Historischen Seminar der Universität Hannover 2004). Hier auch weitere Literaturhinweise. PDF-Download
  • Corell, Catrin: Der Holocaust als Herausforderung für den Film. Formen des filmischen Umgangs mit der Shoah seit 1945. Eine Wirkungstypologie, Bielefeld 2009
  • Doneson, Judith E.: The Holocaust In American Film. New York 2002
  • Elm, Michael: Zeugenschaft im Film. Eine erinnerungskulturelle Analyse filmischer Erzählungen des Holocaust, Berlin: Metropol Verlag 2008
  • Frölich, Margrit u.a. (Hgg.): Lachen über Hitler – Auschwitz-Gelächter? Edition text+kritik 2003.
  • Frölich, Margrit u.a. (Hgg.): Das Böse im Blick – Die Gegenwart des Nationalsozialismus im Film. München : edition text + kritik 2010
  • Kramer, Sven: Die Shoah im Bild. Edition text+kritik 2003
  • Schultz, Sonja M.: Der Nationalsozialismus im Film. Von Triumph des Willens bis Inglourious Basterds (= Deep Focus 13). Berlin: Bertz + Fischer Verlag 2012. ISBN 978-3-86505-314-5; 560 S.; EUR 29,00
  • Vatter, Christoph: Gedächtnismedium Film. Holocaust und Kollaboration in deutschen und Französischen Spielfilmen seit 1945. Würzburg : Königshausen & Neumann Verlag 2009
  •  Cinematographie des Holocaust

Literatur und Quellen:

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