Konservativ-nationalistische Netzwerk-Strukturen
„Grundsätzlich spielt sich Demokratie auf zwei Ebenen ab: auf der formellen Ebene der Wahlen und Parlamente und auf der informellen Ebene, auf der die Lobbyisten Druck auf die Zivilgesellschaft ausüben.“
Wenn im Folgenden von den Wegbereitern und Netzwerken unter den „Gesellschaftlichen Eliten“ gesprochen wird, so ist wichtig dies immer im Kontext dessen zu lesen, was Poulantzas mit der analytischen Kategorie „Machtblock“ beschrieben hat.
In der Weimarer Republik existierten neben den Parteien zahllose Verbände, Klubs und Gesprächskreise mit zum Teil langer Tradition aus dem Kaiserreich. Dies Einrichtungen waren das Aktionsfeld der „gesellschaftlichen Eliten“ und der Lobbyisten; in ihnen wurde die Politik wesentlich beeinflusst bis „vorformuliert“. Diese Form der Politik ist in der Regel kaum über Protokolle, Dokumente etc. erfassbar – ihr Wesen ist die Intransparenz, ihre Exzistenz zeigt sich in den politischen Ergebnissen
Die diversen völkisch-nationalistischen Parteien, Verbände, Klubs und Gesprächskreise sowie die Interessenvertretung der industriellen Eliten wiesen dabei unterschiedlich viele und unterschiedlich stark ausgeprägte Schnittstellen auf. Diese „Kommunikationsknotenpunkte“ hatte große Bedeutung für die Herausbildung der Deutungshoheit in der politischen Diskussion. Mit der Besitz der Deutungshoheit eng verknüpft waren die Möglichkeiten, eigene Positionen und Interessen durchzusetzen. Das „System Hugenberg“ ist dabei hervorzuheben, weil innerhalb dieser Strukturen durch die Einbindung der Publikationsorgane des Medienkonzerns national-konservative Positionen in der Öffentlichkeit zu dominieren schienen.
Seit den Wahlen 1928, spätestens 1930, wurde dann neben einzelnen Personen der NSDAP auch die gesamte faschistische Bewegung politisch interessant für diese Netzwerke.
Detlef Endeward (1922)
Die NSDAP
- Zur Entwicklung der NSDAP bis 1933
- Die Organisationen der faschistischen Bewegung
- Zur Ideologie des Faschismus als Bewegung
- Mitgliederstruktur der Partei vor 1933
- Wähler der Partei und Massanbasis des Faschismus
Konservativ-nationalistische Netzwerk-Strukturen
- Die konservativen und völkischen Parteien
- Die Rolle des Militärs
- Politische Justiz in der Weimarer Republik
- Konservative – nationalistische – völkische – faschistische (Interessen)-Verbände
- Harzburger Front – Im Gleichschritt zur Diktatur
- Interessenverbände der Wirtschaft und die NSDAP
- Netzwerktreffen zwischen Großindustrie und NSDAP
Zur gesellschaftlichen Funktion der faschistischen Massenbewegung
Texte zur Faschismusdiskussion aus den 20er, 30er und 40er Jahren
Beiträge aus dem Internet und weitere Literaturhinweise