Steigbügelhalter des Faschismus – Zerstörung der Demokratie
Der Aufmarsch der „nationalen Front“ am 11. Oktober 1931 in Bad Harzburg war eine öffentliche Zurschaustellung des nationalistischen Bündnisses gegen die Demokratie der Weimarer Republik und für den Weg zu Diktatur. Diese hier öffentlich wahrnehmbare Allianz offenbarte, dass sich der Faschismus aus einem Konglomerat von verschiedenen konservativen, nationalistischen und völkischen Bewegungen, Verbänden und Parteien, die z.T. ihre Wurzeln bereits im Kaiserreich hatten, heraus im Bündnis mit industriellen Interessenorganisationen entwickelte.
Ausgehend von einigen Spiel- und Dokumentarfilmen konzentrieren wir uns hier auf diese politischen Allianzen, die sich bereits früh in der Weimarer Republik abzeichneten und schließlich in der Krisenzeit auf ein gemeinsames Ziel hin arbeiteten.
Ein zu großen Teilen republikfeindlicher Verwaltungsapparat, eine politische Justiz und eine repressiver Polizeiapparat, ein reaktionärer Adel im Verbund mit einem immer kriegsbereiten Militär, völkisch-rassistische Bewegungen aus der „Mitte der Gesellschaft“ und mittelständische sowie großindustrielle Interessenverbände waren an dieser Entwicklung beteiligt und trugen jeweils ihren Anteil bei zur faschistischen Machtübernahme.
Man kann die Entwicklung zur Zerstörung der Demokratie allerdings auch ander sehen, wie z.B. in der Beschreibung der ZDF-Dokumentation „Geheimnisse der Weimarer Republik: 1929-1933 – Der Weg in den Abgrund“
Diese „Erklärung“ scheint mir allerdings eines der „Geheimisse“ zu sein!
Die Mehrheit der Deutschen war noch nicht reif für eine Demokratie. Viele waren verbohrt in ihren Weltanschauungen. Die autoritäre Kaiserzeit und der Erste Weltkrieg hatten die Männer zu kriegerischen, gewaltsamen Lösungen erzogen. Viele waren damals noch nicht fähig zum Ausgleich und Kompromiss, der in einer Demokratie üblich ist. Ein Freund-Feind-Denken beherrschte die Köpfe und mündete in Saal- und Straßenschlachten. Ein Gefühl des ständigen Bürgerkriegs und einer ständigen Bedrohung durch den Gegner bedrückte die Menschen. Eine gespaltene Republik.
Ein Scheitern in Raten
Die Sehnsucht nach einer obrigkeitlichen Autorität war größer als das Bedürfnis, das politische Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Weimar war ein Scheitern in Raten. Die Mehrheit der Deutschen empfand den Versailler Vertrag als ungerecht und als Schmach. Um es psychologisch zu sagen: Diese narzisstische Kränkung war für viele zu groß.