DER RAT DER GÖTTER – ein Propagandafilm?

Unterrichtseinheit Sek I – 8 Stunden

Geschichtsdarstellung zwischen Perspektive, Parteilichkeit und Propaganda

Wenn man davon ausgeht, dass Filmen in der Auseinandersetzung um gesellschaftliche Themen eine bedeutende Rolle zukommt, dann gilt dies insbesondere für den Film DER RAT DER GÖTTER, behandelt dieser doch ein historisches Thema, das in der öffentlichen und v.a. schulischen Auseinandersetzung mit dem Faschismus selten bzw. fast gar nicht vorkommt: das Verhältnis von Politik und Ökonomie im Faschismus und die Mittäterschaft und Verantwortung von großen Teilen der deutschen industriellen Führungseliten.

Der Film hat darüber hinaus auch Bedeutung, weil sich am Umgang der Politik mit dem Film – sowohl in der BRD wie der DDR – die Frontlinien des Kalten Krieges und gesellschaftspolitische Rahmenbedingung der 50er Jahre festmachen lassen.

DER RAT DER GÖTTER ist der erste Film der DEFA, der in eindeutigen Weise politisch Stellung bezieht  und  ein  Bild  des Faschismus entwirft,  das es in den vorherigen Nachkriegsfilmen nicht gab.  Damit verweist er direkt auf  den politischen Zusammenhang,  der  seiner  Entstehung zugrunde liegt.  Maetzig hat seinen Film in erster Linie als Anti-Kriegsfilm begriffen.  Er ist als politisches Mittel  gedacht gewesen, in die Diskussion um die  Wiederaufrüstung in der Bundesrepublik  Deutschland   einzugreifen,  indem aufgezeigt  wird,  dass es  Interessenkoalitionen zwischen Industrie  und  NSDAP einerseits sowie amerikanischem und deutschem  Großkapital andererseits gegeben habe, die für den  Krieg verantwortlich waren und an ihm  profitierten. Die behauptete  Kontinuität  dieser Interessenkoalitionen  und Machtstrukturen  sollte  die Gefahren einer  erneuten Militarisierung in der  Bundesrepublik aufzeigen.

Die zeitgenössische westdeutsche Pressekritik bezeichnet den Film überwiegend als Propagandafilm. Aber auch heute noch werden dem Film Propagandaabsichten attestiert. In dieser UE soll in der Auseinandersetzung mit dem Film und seiner Rezeption sowie der Geschichte der IG Farben Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben werden, zu überprüfen, ob diese Bewertung zutrifft und eine eigene Position zu entwickeln.


 

 


Wenn der Film nicht in der Schule angesehen wird/werden kann, dann muss er von den SuS zuhause angesehen werden. Die SuS müssen dann ihre Ersteindrücke notieren und für den folgenden Unterricht mitbringen oder – sofern vorhanden – in eine Lerumgebung einstellen.

Inhalt

Spielfilm DER RAT DER GÖTTER (Laufzeit: 105 Minuten)

Methoden

Sichtung im Plenum

Materialien

Filmdatei aus dem Medienserver Merlin



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