Mythos Trümmerfrau (2016)

Inhalt

Vertraute Bilder: Frauen räumen Schutt beiseite, bilden lange Ketten, um die Trümmerberge des Zweiten Weltkriegs wegzuräumen. Die Trümmerfrau als Heldin des Wiederaufbaus ist fester Bestandteil nahezu jeder historischen Darstellung der Jahre nach 1945. Die Dokumentation unternimmt eine kritische Würdigung dieser Gründungslegende. (ARD)

Buch und Regie: Judith Voelker, Julia Meyer
Kamera: Marc Riemer, Sven Bender
Schnitt: Carina Mergens
Ton: Alexey Fedorov, Lukas Maurer
Musik: Dürbeck & Dohmen
Sprecher: Gregor Höppner
Grafik: brave rabbit, Jan Wilm Schmülling
Sound Design: Alexander Weuffen
Produktion: Anja Klisch, Isabel Günther, Anna Krüger, Gero Hecker (Taglicht media) und Lucas Meyer-Hentschel (WDR)
Producer: Christoph Weber
Produzent: Bernd Wilting
Redaktion: Beate Schlanstein (WDR), Thoms Kamp (WDR, Astrid Harms-Limmer (BR), Marc Brasse (NDR)
Dank an: Geschichtswerkstatt Stalinallee, Berlin Story Museum
Produktion: taglicht media im Auftrag des WDR, BR und NDR
Produktionsland: Deutschland
Produktionsjahr: 2016
Laufzeit: 44 Min.

Vor 70 Jahren begann der Aufstieg eines Mythos, der neben der Währungsreform und dem Wirtschaftswunder, zu den festen Gründungslegenden der deutschen Nachkriegszeit gehört. Die Rede ist vom ‚Mythos Trümmerfrauen‘. Heute ist er unverzichtbarer Bestandteil nahezu jeder historischen Darstellung der deutschen Aufbaujahre nach 1945 – ganz gleich ob in TV-Dokumentationen oder Printmedien, in Schulbüchern oder Ausstellungen.

Die Dokumentation ‚Mythos Trümmerfrauen‘ unternimmt eine kritische Würdigung dieser Gründungslegende. In einer spannenden Spurensuche deckt der Film auf, wie vieles von dem, was wir bis heute über den Wiederaufbau der Nachkriegsjahre zu wissen glauben, sich damals tatsächlich ganz anders zutrug.

Der Film folgt der Figur der Trümmerfrau durch die Zeit und zeigt, wie ihre Legende in den letzten 70 Jahren ständig umgestrickt wurde. Mit dem Kalten Krieg geriet sie mehr und mehr zwischen die Fronten des geteilten Deutschlands, diente der Glorifizierung und Abgrenzung unterschiedlicher Gesellschaftsentwürfe und Frauenrollen. Während einer Rentendebatte in den 80ern wurde die Trümmerfrau schließlich zum Symbol einer ganzen Generation von Frauen, die für ihre Aufbauleistung nach dem Krieg nie finanziellen Ausgleich erhalten hatte. Erst jetzt, über 40 Jahre nach Kriegsende, wurde sie auch im Westen zur Ikone und zur Mutter des Wirtschaftswunders erklärt. Bot ihr Mythos doch auch die Möglichkeit, den Blick auf die heroische Leistung einer scheinbar ’schuldlosen‘ Frauengeneration zu richten und so von den schrecklichen Verbrechen der Deutschen im Nationalsozialismus abzulenken.

Sonntag, 16.04.17 – 15:30 – 16:00 Uhr – 30 Min. – tagesschau24

Es sind bekannte Bilder: Frauen räumen Schutt beiseite, bilden in zerbombten Häusern lange Ketten, um die Trümmerberge des Zweiten Weltkriegs wegzuschaffen. Die Trümmerfrau als Heldin des Wiederaufbaus ist fester und unentbehrlicher Bestandteil nahezu jeder historischen Darstellung der Jahre nach 1945.

Die Dokumentation von Judith Voelker und Julia Meyer unternimmt eine kritische Würdigung dieser Gründungslegende. In einer spannenden Spurensuche deckt der Film auf, wie vieles von dem, was man bis heute über die Nachkriegsjahre zu wissen glaubt, sich damals tatsächlich ganz anders zutrug. Er weist nach, dass die bekannten Fotos von Trümmerfrauen eine Realität widerspiegeln, die es so wie behauptet nie gegeben hat.

Der Film folgt der Figur der Trümmerfrau durch die Zeit und zeigt, wie das Klischee entstanden ist und wie die Legende in den vergangenen 70 Jahren mehrfach umgestaltet wurde. Im und nach dem Zweiten Weltkrieg, während der Zeit der Teilung Deutschlands und des Kalten Krieges, in der bundesdeutschen Rentendebatte und nach der Wiedervereinigung wurde die „Trümmerfrau“ für politische und gesellschaftliche Debatten benutzt, so lange, bis das Klischee erheblich stärker war als die historische Realität. Auch heute noch erfüllt der Mythos eine Funktion, die es schwer macht, sich von ihm zu befreien.

Die investigative Dokumentation begibt sich auf Spurensuche in die Vergangenheit, beleuchtet verdrängte Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte neu und räumt mit Mythen und Legenden auf.

Mittwoch, 31.01.18 – 21:00 – 21:45 Uhr – 45 Min. – NDR Fernsehen

Vor 70 Jahren begann der Aufstieg eines Mythos, der neben der Währungsreform und dem Wirtschaftswunder zu den festen Gründungslegenden der deutschen Nachkriegszeit gehört. Die Rede ist vom „Mythos Trümmerfrauen“. Heute ist er unverzichtbarer Bestandteil nahezu jeder historischen Darstellung der deutschen Aufbaujahre nach 1945 – ganz gleich ob in TV-Dokumentationen oder Printmedien, in Schulbüchern oder Ausstellungen.

Die Dokumentation „Mythos Trümmerfrauen“ unternimmt eine kritische Würdigung dieser Gründungslegende. In einer spannenden Spurensuche deckt der Film auf, wie vieles von dem, was wir bis heute über den Wiederaufbau der Nachkriegsjahre zu wissen glauben, sich damals tatsächlich ganz anders zutrug.

Der Film folgt der Figur der Trümmerfrau durch die Zeit und zeigt, wie ihre Legende in den letzten 70 Jahren ständig umgestrickt wurde. Mit dem Kalten Krieg geriet sie mehr und mehr zwischen die Fronten des geteilten Deutschlands, diente der Glorifizierung und Abgrenzung unterschiedlicher Gesellschaftsentwürfe und Frauenrollen.

Während einer Rentendebatte in den 80ern wurde die Trümmerfrau schließlich zum Symbol einer ganzen Generation von Frauen, die für ihre Aufbauleistung nach dem Krieg nie finanziellen Ausgleich erhalten hatte.

Erst jetzt, über 40 Jahre nach Kriegsende, wurde sie auch im Westen zur Ikone und zur Mutter des Wirtschaftswunders erklärt. Bot ihr Mythos doch auch die Möglichkeit, den Blick auf die heroische Leistung einer scheinbar „schuldlosen“ Frauengeneration zu richten und so von den schrecklichen Verbrechen der Deutschen im Nationalsozialismus abzulenken.

Donnerstag, 30.01.20 – 07:20 – 07:50 Uhr – 30 Min. – WDR Fernsehen

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