Von früh bis spät (1955)

Inhalt

Der Film zeigt die Arbeit der Hannoverschen Verkehrsbetriebe sowohl im städtischen Alltag als auch in besonderen Belastungssituationen (Fußballspiel, Messebesucher).
Zur Datierung des Films: Zwei Drehtage sind eindeutig zu identifizieren. Die Szene Nr. 2 mit dem Fahrpersonal ab Minute 1.57 ist am Montag, 09. Mai 1955 gedreht worden (dies kann man aus der Kopfzeile der Wageneinteilung ablesen) und gehört damit zum ersten Teil des Drehs. Der zweite Teil des Drehs ist nach Intervention der ÜSTRA bei der Nordfilm erfolgt, da man mit einigen Ergebnissen nicht so recht zufrieden war, wie aus einem Schreiben an die Nordfilm hervorgeht. Als weiterer Drehtag ist somit Sonnabend, der 18. Juni 1955 zu identifizieren, da es sich bei den Aufnahmen am Messegelände um Szenen während der Anfahrt und Abfahrt zum Schlesiertreffen handelt.


Filmansicht in der Mediathek des Filminstituts Hannover


Produktion Überlandwerke und Straßenbahn Hannover AG
Hersteller Nordfilm, Willy E. Specht

Regie:
Kamera:
Schnitt:
Musik:
Ton:

Siegfrie Wölffer
Hans Böcker
Heinz Pohl
Michael Steck
Herbert Schipper

Produktionsjahr:
Länge:

1955
24 Min.

DVD „Damals – mit der ÜSTRA unterwegs“

Diese DVD enthält drei Dokumentarfilme: „Von früh bis spät“ (1955),  „Verkehrsprobleme einer Stadt“ (1965) und „Neue Schienen – neue Wege. Eine Stadt verändert ihr Gesicht“ (1976).

Nr.
Inhalt
Länge
Zeit im Film
0
 
Vorspan
0.30
0.00 – 0.30
1
Bahnhofstraße, Kröpcke und Bleichenstraße nachts, Arbeiten bei der Üstra: Reparaturen an den Oberleitungen und Gleisen. Instandhaltung und Reinigung der Straßenbahnen im alten Betriebshof Döhren.
1.27
0.30 – 1.57
2
Frühmorgens: Fahrbedienstete schauen auf die Wageneinteilung (9. Mai 1955) und fahren aus dem Betriebshof aus. Die ersten Haltestellen werden angefahren und Fahrgäste steigen zu. Die Fahrerkabine wird gezeigt.
1.33
1.57 – 3.30
3

Morgendliche Rush Hour:

Fahrgäste eilen zu Straßenbahnen und Bussen (Innenaufnahmen des Hauptbahnhofs, Umsteigehaltestelle Gehrden/Neuwerk und Scheidestraße/Kantplatz, Busse und Straßenbahnen am Lister Platz, Szenen am Hauptbahnhof in der Goethestraße und am Aegidientorplatz). Das Verkehrsaufkommen steigt an.

1.55
3.30 – 5.25
4

Stromversorgung

Großkraftwerk Ahlem wird gezeigt. Diagramme mit Belastungskurven. Mit Anstieg der Streckenbelastung wird mehr Strom für die Bahnen benötigt.

1.27
5.25 – 6.52
5

Verkehrsbelastung am Steintor

Überblick über den Kreuzungsbereich Steintor. Moderner Großraumzug „Fliegender Hildesheimer“ der Linie 11 (Hannover-Hildesheim) wird gezeigt.

0.11
6.52 – 7.03
6

Wartungsarbeiten

Kleine Reparaturarbeiten werden in der eigenen Wagenhalle durchgeführt. Größere Reparaturen werden in der Hauptwerkstatt der ÜSTRA vorgenommen.

0.33
7.03 – 7.36
7

Besondere Anforderungen an die Personenbeförderung

Szenen eines Fußballspiels im Niedersachsenstadion werden gezeigt. Sonderfahrpläne werden erstellt, um tausende Besucher zu befördern. Panoramablick auf die Stadt Hannover. Messegäste kommen am Flughafen und am Hauptbahnhof an. Diagramm zum Wageneinsatz bei normalem Betrieb und Messebetrieb. Verkehrssituation zwischen Hauptbahnhof und Aegi zur Messezeit. Blick vom Stellwerk Aegidientorplatz.

Die Linie 8 fährt am Endpunkt Messegelände ein. Die Besucher steigen aus und strömen auf das Messegelände. Die Straßenbahnfahrer und Schaffner werden mit einem Getränk versorgt. Das Messegelände sowie die Messehallen werden gezeigt, anschließend das Autoaufkommen auf den Straßen sowie die Parkplatz-Auslastung.

8.32
7.36 – 16.08
8

Stadtverkehr Hannover zur Messe

Straßenpolizisten lenken den Verkehr in der Innenstadt. Neue Vorfahrtsregelung für Straßenbahn am Steintor wird gezeigt. Freizeitaktivitäten der Hannoveraner werden gezeigt. Darunter das Café Kröpcke und der Maschsee mit einem Maschseeboot. Omnibusse laufen vom Betriebshof Vahrenwald zur Messe aus.

2.37
16.08 – 18.45
9

Schichtwechsel

Schaffner bei der Abrechnung und Dienstvorbereitung. Die Messe schließt und alle Besucher fahren mit der Bahn oder dem Auto in die Innenstadt von Hannover. Organisation des starken Fahrgastandrangs. Die Messegäste fahren vom Hauptbahnhof ab und fliegen vom Flughafen wieder zurück. Die beleuchtete Innenstadt bei Nacht.

Ende

5.06
18.45 – 23.51

Der Film ist eine direkte Auftragsarbeit des Verkehrsunternehmens,. Wie es bei Auftragsproduktionen häufig der Fall ist, hat der Film einen werbenden Charakter.

Nichts desto trotz ist er ein Zeitdokumente für die verkehrstechnische Entwicklung der Stadt Hannover und nicht nur das. Über die Darstellung des jeweiligen ÖPNV der technischen und städtebaulichen Gegebenheiten und Umbrüche hinaus zeigen die Filme z.B. Teile des Arbeitslebens von Beschäftigten im Verkehrsbereich. Im Erscheinungsbild der gezeigten Fahrgäste und Passanten spiegeln sich zeittypische Aspekte des alltäglichen Lebens, wie Modestile, Kleidung, Frisuren etc. Zeittypisch sind auch die filmische Gestaltung, der Stil der Kommentierung aus dem Off, die Kameraarbeit und die eingesetzte Musik.

Nachdem die Filme ihre jeweilige Aktualität verloren hatten, verschwanden sie für viele Jahre in Kellern und Archiven. lm Kontext des Projektes zur Sicherung historischer Hannover-Filme wurden analoge Kopien der Filme von uns recherchiert, hochwertig abgetastet, bearbeitet und nutzbar gemacht, so dass sie nun für eine breite Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. In diesem Zusammenhang ist auch das kurze Filmdokument ,,Ausflug mit der Roten Elf“ von 1939 zu nennen, das bereits auf der von uns im letzten Jahr herausgegebenen DVD ,,Tempo – Verkehr und Motorsport in den 1930er Jahren“ publiziert wurde.

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