Hitlers amerikanische Geschäftsfreunde – US Konzerne verdienten am Krieg

Inhalt

Der Film beschäftigt sich mit der Rolle US-amerikanischer Konzerne wie GM, Ford, IBM und Standard Oil in der deutschen Rüstungswirtschaft vor und während des Zweiten Weltkriegs. Die Autoren beschreiben, wie die deutschen Töchter dieser Unternehmen Opel, Ford Werke AG und DEHOMAG in die Kriegsvorbereitungen des Dritten Reichs integriert waren. Demnach produzierten Opel und Ford, auch mit Hilfe von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen, den überwiegenden Teil der Dreitonner-Kettenfahrzeuge und der mittelgroßen LKWs der Wehrmacht. Fahrzeuge, ohne die der sogenannte Blitzkrieg nicht möglich gewesen wäre. Standard Oil lieferte noch während der ersten Kriegsjahre Rohöl und weitere Spezialprodukte, die für den Betrieb der Panzer und der Luftwaffe nötig waren.

Offenbar gab es auch gute persönliche Kontakte zwischen US-amerikanischen Industriellen und dem Deutschen Reich. Henry Ford und Tom Watson, der damalige Chef von IBM, wurden sogar mit dem Verdienstorden vom Deutschen Adler ausgezeichnet, für ihre Verdienste um das Dritte Reich

Text aus wikipedia

Film nach 2000

Der Zweite Weltkrieg im Film

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Originaltitel Hitlers amerikanische Geschäftsfreunde – US-Konzerne verdienten am Krieg
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2003
Länge 45 Minuten
TV-Sendetermine Der Film wurde erstmals am 29. Januar 2003 um 23.30 Uhr in der ARD ausgestrahlt und am 11. April 2011 um 22.30 Uhr im BR Fernsehen wiederholt.

Stab

Regie Dieter Schröder, Joachim Schroeder
Kamera Matthias Benzing, Ben Kempas
Montage Axel Ebermann
Grafik und Animation Claudio Schmid
Sprecher Detlef Kügow, Christiane Blumhoff, Frank Behnke
Regieassistenz und Bildrecherche Stella Waltemade
Recherche Cecily Kohler, Henriette Schröder, Ela Wietecha, Jürgen Kinateder, Anne Benzing, Mike Marquard
Wissenschaftliche Beratung Klaus von Münchhausen
Redaktion Meggy Steffens
Produktion preview production
Auszeichnungen RIAS TV AWARD 2007

Henry Ford, der legendäre amerikanische Autobauer, der GM Manager James D. Mooney und der IBM Boss Tom Watson wurden von Hitler für ihre Verdienste um das III.Reich mit dem Großkreuz des deutschen Adlerordens ausgezeichnet: Der höchste Parteiorden für Ausländer. Zu dieser Zeit – 1937 und 1938 – lief Hitlers Rüstungsmaschine bereits auf vollen Touren. Die deutschen Töchter dieser amerikanischen Konzerne Opel, Ford Werke AG und Dehomag hatten sich bereitwillig in Hitlers Kriegsvorbereitungen integrieren lassen. Einige der amerikanischen Industriellen hatten auch persönliche Sympathien für die Nazis und unterstützten die NSDAP mit Geld.

Ohne die von Opel und Ford produzierten Lastwägen und Kettenfahrzeuge hätte Hitler weder Österreich noch die Tschechoslowakei besetzen, noch Polen und Frankreich in einem mobilen Blitzkrieg überrennen können. Rund 90% der Dreitonner-Kettenfahrzeuge und zwei Drittel aller mittelgroßen LKWs für die Wehrmacht wurden von Opel und Ford produziert. Opel fertigte außerdem einen großen Teil der Motoren und des Rumpfes für die Ju-88, Hitlers wichtigstem Bomber, sowie gegen Kriegsende die Turbinen für die Me-262, den ersten Düsenjäger der Welt. Beide Firmen beschäftigten Tausende von Zwangsarbeitern, darunter auch KZ-Häftlinge.

Standard Oil of New Jersey lieferte bis in die ersten Kriegsjahre hinein Rohöl, Spezialmotoröl für Panzer und Tetra-Äthyl für Hitlers Luftwaffe. Außerdem half Standard Oil bei der Perfektionierung der Massenherstellung synthetischen Benzins. In einem Geheimabkommen mit IG-Farben erhielt Standard Oil u.a. deutsche Patente zur Herstellung synthetischen Gummis, verpflichtete sich aber, diese der amerikanischen Industrie vorzuenthalten und behinderte damit die amerikanische Rüstung. Erst 1942 nach einer Senatsuntersuchung, in der Standard Oil des Verrats bezichtigt wurde, ließ die amerikanische Regierung diese Patente beschlagnahmen.

Die mit amerikanischer Lizenz gebauten Hollerith-Maschinen der IBM, den Vorläufern des heutigen Computers, benötigte Hitler, um Rüstung und Wehrmacht zu organisieren sowie die Vernichtung der Juden vorzubereiten und später die Zwangsarbeiter für die Rüstungsindustrie „zu verwalten“. Das US-Justizministerium, das 1944 IBMs Nazi-Kontakte untersuchte, stellte die Firma in den frühen 40er Jahren mit den Nazis auf eine Stufe.

Noch 1942 waren 553 ganz oder teilweise in amerikanischem Besitz befindliche Unternehmen in Deutschland tätig. Der Film konzentriert sich auf die vier Konzerne, die für Hitlers Kriegsführung unentbehrlich waren und deshalb auf Wunsch des Führers bis Kriegsende der Enteignung entgingen – gegen den Willen der NSDAP, der die hohen Kriegsgewinne der amerikanischen Firmen zuwider waren.

Die Behauptung der amerikanischen Konzernleitungen, sie hätten nach der Kriegserklärung Hitlers an die Vereinigten Staaten nicht gewusst, was mit ihren deutschen Töchtern geschah, lässt sich aufgrund der Recherchen widerlegen.

Die Konzerne handelten nach dem Motto „Wer bleibt, gewinnt!“ Opel und Ford erhielten für alliierte Bombenangriffe auf ihre deutschen Werke eine Entschädigung, vor allem von den amerikanischen Steuerzahlern. Sie konnten ebenso wie IBM nach Kriegsende ihre Geschäfte sofort wieder aufnehmen.

Für die Dokumentation wurde in Film- und Fotoarchiven in den USA, in Lateinamerika, Spanien, England, Frankreich, Polen und Deutschland recherchiert; außerdem wurden wichtige Zeitzeugen und Experten interviewt. Schauplätze, Dokumente und Beweisstücke aus der Zeit sind auf 16mm s/w negativ gedreht worden.

Eine Dokumentation von Dieter Schröder und Joachim Schroeder

Alfred P. Sloan lieferte dazu die Geschäftsphilosophie:

Ein internationales Unternehmen, das in der ganzen Welt tätig ist, sollte seine Aktivitäten unter strikt ökomischen Gesichtspunkten durchführen, ohne Rücksicht auf die politischen Ansichten des Landes in dem es operiert. Wir sind keine Wohlfahrtseinrichtungen wir machen Profit für unsere Aktionäre.

Deutscher Bundestag – Wissenschaftliche Dienste
Zur Diskussion um eine angebliche Kooperation US-amerikanischer Firmen mit dem NS – Regime (2007)

„Es sei dahingestellt, wie die Grundlagen dieser Geschäftspolitik aussahen, ihre Wirkung bestand jedenfalls darin, den Standard zum Verbündeten Hitlers und somit zu einem feindlichen Wirtschaftsagenten im eigenen Land zu machen.“ (Borkin1978: 90)

Diese Aussage des amerikanischen Journalisten I.F. Stone aus dem Jahre 1942 über
Geschäftsbeziehungen des Ölkonzerns Standard Oil New Jersey mit Hitlerdeutschland
hat bis zum heutigen Tage nicht an Brisanz verloren.

Ebenso sehen sich auch andere US-Konzerne dem Vorwurf ausgesetzt, sich durch ihre
Handelsbeziehungen zum NS-Regime am Terror des Dritten Reiches mitschuldig gemacht zu haben. Opferverbände erhoben mehrfach Schadensersatzklagen, weil in den
Fabriken deutscher Tochterfirmen Tausende von Zwangsarbeitern beschäftigt waren.

(…)

Sodann ist festzustellen, dass sich sämtliche Mutmaßungen als gegenstandslos erwiesen
haben, dass politische und ideologische Sympathien von US – amerikanischen Mana-
gern gegenüber den Nationalsozialisten der Grund für die wirtschaftliche Zusammenar-
beit der deutschen Tochterunternehmen amerikanischer Konzerne mit dem NS – Staat
gewesen seien. Es ist vielmehr deutlich geworden, dass geschäftliche Interessen und,
vor allem nach 1939 und bis zum Kriegseintritt der USA, insbesondere die Sorge um
eine Sicherung der Investitionen das ausschlaggebende Motiv waren.

(…)

Vollständiger Text der Ausarbeitung

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