F – Ausgewählte Filmschaffende für die Zeit von 1945 bis zu den frühen 60er Jahren

Albert Florath (7.12.1888 – 11.3.1957)
Albert Florath beginnt seine Künstlerlaufbahn 1908 als dramaturgischer Assistent und Schauspieler am Künstler-Theater, dann am Hoftheater in München. Von 1920 bis 1944 ist er am Staatstheater in Berlin als Schauspieler, Dramaturg und Regisseur tätig. Bereits in den 20er Jahren ist Florath auch als Schauspieler im Stummfilm tätig, doch erst im Tonfilm setzt er sich als Chargenschauspieler durch. Bekannte Filme sind unter anderem GLÜCKSKINDER (Paul Martin, 1936) und CAPRIOLEN (Gustaf Gründgens, 1937). „Sein uriges Phlegma und seine barocke Erscheinung prägen das Spektrum seiner Rollen: Ab Mitte der 30er Jahre spezialisiert sich Florath auf Onkel und Familienväter voll Gemütlichkeit und Biedersinn.“ (CineGraph) Daran ändet sich auch nach Kriegsende wenig. Zu den Rollen, in denen das biedermännisch-joviale Element sarkastisch gebrochen wird, zählt die Verkörperung des Gevatter Tod in dem Film LIEBE 47.

Albert Florath stirbt 1957 in Gaildorf (Württemberg).

Gustav Fröhlich (* 21.3.1902 Hannover † 22.12.1987 Lugano)

Publikumsliebling ist Gustav Fröhlich vor allem durch die „Verkörperung des direkten, ehrlichen und sympathischen deutschen Mannes“ (Reclams dt. Filmlex.), den der vielbeschäftigte Schauspieler in sehr unterschiedlichen Rollen darstellt.

Gustav Fröhlich wächst bei Pflegeeltern in Hannover, Würzburg, Wiesbaden und Berlin auf. 1919 führt ihn ein Zeitungsvolontariat nach Celle. Doch seine Journalistenlaufbahn ist kurz, er nimmt Schauspielunterricht und macht Theaterkarriere. Sein Filmdebüt gibt Fröhlich 1922 in PAGANINI (Heinz Goldberg). Der internationale Durchbruch gelingt ihm 1925/26 in Fritz Langs METROPOLIS. Zunächst nur Kleindarsteller, erhält er vier Wochen nach Drehbeginn die Hauptrolle als Unternehmersohn Freder Fredersen. Es folgen zahlreiche Engagements.

Seine sachlich-unpathetische Stimme führt Fröhlich zu Beginn des Tonfilms auch nach Hollywood, wo er zwei deutsche Versionen amerikanischer Film dreht: DIE HEILIGE FLAMME (1930, Berthold Viertel) und KISMET (1930/31, Wilhelm Dieterle). Fröhlich lebt ab 1935 mit der Schauspielerin Lida Baarova zusammen. Als sie die Geliebte von Propagandaminister Joseph Goebbels wird, kursiert das Gerücht, Fröhlich habe Goebbels geohrfeigt: „‚Ich möchte gerne Fröhlich sein‘ wird zur Sottise der Saison.“ (Friedemann Beyer).

Nach dem Krieg inszeniert Fröhlich, der zuvor schon bei zwei Filmen als Regisseur arbeitete, für die Junge Film-Union in Bendestorf WEGE IM ZWIELICHT (1947/48). Er dreht den Film bei Celle und in seiner Geburtsstadt Hannover. Als Darsteller und/oder Regisseur ist er bei fünf weiteren Bendestorfer Produktionen engagiert, u.a. als Partner von Hildegard Knef in DIE SÜNDERIN (1951, Willi Forst). Ab Mitte der fünfziger Jahre arbeitet Fröhlich wieder in erster Linie am Theater.

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