Niedersachsen – Jahre des Aufbaus 1945 – 1949 (1984)
Inhalt
Die Dokumentation zeigt Bildmaterial der Jahre 1945 bis 1949, das mit einen nachträglichen Kommentar versehen ist. Dazwischen sind Interviews mit damaligen Zeitzeugen geschnitten. Die inhaltlichen Schwerpunkte des Films sind der ökonomische Wiederaufbau, die Flüchtlingsprobleme sowie die Gründung des Landes Niedersachsen.
Neben anderen Städten und ländlichen Gebieten wird an einigen Stellen direkt auf die Landeshauptstadt Hannover Bezug genommen: Hannoverscher Landtag, Hanomg, Hannover-Messe, VW-Werk, Rundfunk in Hannover)

Film in der BRD und DDR der 80er Jahre

Regie: Jürgen Corleis
Buch: Jürgen Corleis
Redaktion: Wilfried Wiedemann
Kamera: Gerhard Molkenthin, Steffen Grossmann
Schnitt: Gisela Bienert
Produktion: Chronos-Film, in Zusammenarbeit mit der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung
Produktionsland: Bundesrepublik Deutschland
Produktionsjahr: 1984
Laufzeit: 45 Minuten
Format: 16mm, sw + Farbe
Nr. | Inhalt | Länge | Zeit im Film |
01 | Vorspann: Schwenk über eine Trümmerlandschaft mit Swingmusik unterlegt – Einblendung des Filmtitels | 0:34 | 00:00 – 00:34 |
I | Wilhelmshaven | 2:02 | |
02 | Trümmerräumung, Wiederautbau in Wilhelmshaven, Bilder vom kriegszerstörten Hafen (Filmdokumente) | 0:47 | 00:34 – 01:21 |
03 | Arbeitslose vor einem Werkstor (1949 nachgestellte Filmaufnahmen) | 0:39 | 01:21 – 02:00 |
04 | eingesetzter Stadtrat von Wilhelmshaven | 0:36 | 02:00 – 02:36 |
II | Emsland | 2:42 | |
05 | Landschaftsaufnahmen, Dorfidylle im Emsland (Filmdokument 1949), | 0:31 | 02:36 – 03:07 |
06 | Moorkultivierung, Torfstechen im Emsland | 0:30 | 03:07 – 03:37 |
07 | Emslandkultivierung (Orig. Wochenschau 1949) | 1:14 | 03:37 – 05:01 |
08 | Beurteilung der Bedeutung des Marshall-Plans: Grundlage des Wirtschaftaufbaus und neue Siedlungen | 0:27 | 05:01 – 05:28 |
III | Situation der Flüchtlinge und Vertriebenen | ||
09 | Hunger und Not, Bilder von Flüchtlingen (Filmdokumente) | 0:22 | 05:28 – 05:50 |
10 | Welt im Film: „Menschen ohne Heimat“ Flüchtlinge, illegale Grenzgänger, Vertriebene, Auffanglager Uelzen, Leben im Lager, Elendsquartiere |
1:59 | 05:50 – 07:49 |
IV | Persönliche Erinnerungen an die Nachkriegsjahre |
4:16 | |
11 | Heinrich Albertz, damals Flüchtlingspastor in Celle, erinnert sich an die Flüchtlingsprobleme, an die politische Stimmung dieser Zeit und charakterisiert die führenden politischen Personen der ersten Landesregierung | 4:16 | 07:49 – 12:05 |
V | Politische Neuordung im britischen Besatzungsgebiet | 9:31 | |
12 | Hamburger Rathaus – 6. März I946: Tagung des Zonenbeirates der britischen Besatzungszone | 0:38 | 12:05 – 12:43 |
13 | Interview mit Heinrich Hellwege über die Gründung des Landes Niedersachsen | 2:26 | 12:43 – 15:09 |
14 |
Welt im Film 67/1946: „Hannoverscher Landtag eröffnet“ vom 4.9.1946 Im Kuppelsaal des Landtages Hannover findet Versammlung statt. General Robertson eröffnet den Landtag, total und halbnah am Rednerpult. Köpfe einiger Zuhörer, groß, unter ihnen der neu ernannte Ministerpräsident von Niedersachsen Hinrich Kopf. Klatschende Zuhörer. Hinrich Kopf geht zum Rednerpult, halbnah. Hinrich Kopf spricht, halbnah. Verschiedene Köpfe von Mitgliedern des Landtages, groß. Die Versammlung, total. Kurt Schumacher, halbnah (kurz). |
1:08 | 15:09 – 16:17 |
15 | Das erste Landeskabinett, Vorstellung einzelner Mitglieder (KPD-Minister Abel wird nicht genannt) | 0:48 | 16:17 – 17:05 |
16 | Fortsetzung des Interviews mit Heinrich Hellwege | 0:33 | 17:05 – 17:38 |
17 | Welt im Film: „Münchener Ministerpräsidentenkonferenz“ | 1:50 | 17:38 – 19:28 |
18 | Fortsetzung des Interviews mit Heinrich Hellwege | 2:08 | 19:28 – 21:36 |
Dreharbeiten zum Spielfilm ZUGVÖGEL im Weserbergland | |||
(Wieder-)Aufbau. 1946/47: Kartoffelernte in der Lüneburger Heide, Traktorenbau bei Hanomag | |||
Welt im Film: Erhaltung von Kunstschätzen im zerstörten Hildesheim | |||
Gewählter Landtag ab 24. 4. 1947, Bruch der Koalition aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen zur Bodenreform | |||
Interview mit Alfred Kubel, damals Minister für Arbeit und Aufbau, Interview mit Alfred Kubel: erinnert an die drängendsten Probleme der Zeit, die Bemühungen, Demontagen zu verhindern, Situation in Salzgitter, Exportförderung | |||
Welt im Film: Gründung der Export-Messe in Hannover 1947 | |||
Fortsetzung des Intwerviews mit Alfred Kubel: er erinnert sich an die mit der Durchführung der Export-Messe zu bewältigenden Probleme | |||
Brotstreik und Hungerdemonstrationen 1947 in Hannover | |||
Erfolg der Messe, Bilder von der zweiten Messe 1948 | |||
Das unzerstörte VW-Werk in Wolfsburg, Produktionsentwicklung bis 1949, Verlosung des 50.000 VW-Käfers | |||
Interview mit dem Gewinner, dem damals 17jährigen Lehrling Hubert Raser | |||
Luftbrücke nach Berlin, zwei Ausgabgsflughäfen in Niedersachsen: Faßberg und Wunstorf | |||
Originalrede von Ministerpräsident Kopf anlässlich der Währungsreform 1948, unterlegt mit zeitgenössischen Filmbildern | |||
Rede von Ministerpräsident Kopf zur Eröffnung des Nordwestdeutschen Rundfunks aus HAnnover, unterlegt mit zeitgenössischen Filmbildung | |||
Bilder aus dem Künstlerdorf Worpswede | |||
Zentrum der Wissenschaft: Göttingen. Dort leben 1946 fünf Nobelpreisträger mit Ausschnitt der Welt im Film über das Treffen dieser Männer: Planck und Hahn betonen die friedliche Nutzung der Atomenergie | |||
Kulturelles Leben in Lüneburg – zwei Lüneburger Bürger erinnern sich | |||
Gemeinsamer Sprachunterricht deutscher und englischer Kinder in Lüneburg | |||
Straßenverkehr in Hannover zu Messezeiten Ende der 40er Jahre | |||
Erste Bundesversammlung in Bonn | |||
Begrüßung des ersten Bundespräsidenten Heuß auf dem Bonner Markt | |||
Abspann | |||
Heinrich Albertz (* 22. Januar 1915 in Breslau; † 18. Mai 1993 in Bremen)
„Im Sommer 1945 kam Albertz als Leiter kirchlicher und staatlicher Flüchtlingsfürsorgestellen nach Celle. Am 10. Januar 1946 wurde er von der britischen Militärregierung in den ersten Celler Stadtrat nach dem Kriege berufen. 1946 trat er in die SPD ein. Er betätigte sich als „Flüchtlingspfarrer“ und kümmerte sich um die Integration der Menschen, die ihre Heimat verloren hatten. Zusätzlich zu seinem politischen Engagement übernahm er von 1949 bis 1965 den Bundesvorsitz der Arbeiterwohlfahrt (AWO).
Am 9. Juni 1948 wurde er vom niedersächsischen Ministerpräsidenten Hinrich Wilhelm Kopf (SPD) zum Minister für Flüchtlingsangelegenheiten berufen (ab 18. September 1950 Minister für Vertriebene, Sozial- und Gesundheitsangelegenheiten). Im folgenden Kabinett Kopf war er von 1951 bis 1955 niedersächsischer Sozialminister.“ (wikipedia)

Heinrich Hellwege (* 18. August 1908 in Neuenkirchen; † 4. Oktober 1991 ebenda)
„Hellwege war bis zu ihrer Auflösung 1933 Mitglied der Deutsch-Hannoverschen Partei und ab 1931 deren Kreisvorsitzender in Jork.
Nach dem Krieg begründete er die Niedersächsische Landespartei (NLP) (ab 1947 Deutsche Partei) mit, als deren Landesvorsitzender in Niedersachsen er von 1946 bis 1961 amtierte. Von 1947 bis zum 15. Januar 1961 war er außerdem Bundesvorsitzender der DP. (…)
1945/46 gehörte Hellwege dem Gemeinderat von Neuenkirchen und dem Kreistag des Landkreises Stade an. 1946 war er Mitglied des Ernannten Landtages von Hannover, wo er die NLP-Fraktion führte. Von 1947 bis zum 2. November 1950 und von 1951 bis zum 7. Januar 1952 war er Mitglied des Landtages von Niedersachsen und Vorsitzender der DP-Landtagsfraktion. Er gehörte außerdem von 1946 bis 1948 dem Zonenbeirat für die Britische Besatzungszone an, zu dessen Stellvertretendem Vorsitzenden er 1947 gewählt wurde. Von 1955 bis 1963 war Hellwege erneut Mitglied des Landtages von Niedersachsen.
Von 1949 bis zum 27. Mai 1955 war er Mitglied des Deutschen Bundestages, wo er kurzzeitig bis zu seiner Ernennung zum Bundesratsminister Vorsitzender der DP-Bundestagsfraktion war. Hellwege war direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Stade – Bremervörde.
Hellwege war 1947/48 Landrat im Landkreis Stade. Nach der Bundestagswahl 1949 wurde er am 20. September 1949 als Bundesminister für Angelegenheiten des Bundesrates in die von Bundeskanzler Konrad Adenauer geführte Bundesregierung berufen. Am 26. Mai 1955 schied er aus der Bundesregierung aus und wurde am selben Tag zum Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen gewählt. (wikipedia)

Alfred Kubel (* 25. Mai1909 in Braunschweig; † 22. Mai1999 in Bad Pyrmont)
