Filmmaterialien
Schichtaufbau Kinefilm
Filmmaterialien für den Kino- und Amateurbedarf sind in mehreren Schichten aufgebaut. Generell lassen sich, von der Emulsionsseite aus gesehen, fünf Schichten unterscheiden: Überzug, Emulsion, Bindemittelschicht, Träger und Rückseitenbeschichtung.
Die Überzugsschicht besteht aus einer gehärteten Gelatine für fotografische Zwecke mit optimalen optischen Eigenschaften. Sie dient in erster Linie zum Schutz der empfindlichen Emulsionsschicht vor äußeren chemischen und physischen Einflüssen und verbessert das Wickelverhalten des Films.
Bild: Schichtaufbau von Kinefilmen [1]
Die Emulsionsschicht besteht aus Gelatine und den lichtempfindlichen Substanzen (Silberbromid, Silberchlorid, Silberjodid, bzw. Farbstoffe). Diese verhältnismäßig dünne Schicht enthält die optisch wahrnehmbaren Informationen. Bei Schwarzweiß-Filmen besteht die Emulsion meist aus zwei Schichten mit Silberpartikeln. Die Emulsion bei Farb-Filmen besteht aus drei oder mehr verschiedenen Schichten organischer Farbstoffe, die das Bild formen. Die Oberfläche der Emulsionsschicht von Farbfilmen erscheint matt.
Zwischen der Emulsion und der Trägerschicht befindet sich eine Bindemittelschicht, die eine bessere Haftung zwischen Emulsion und Trägermaterial bewirkt.
Sie besteht bei historischen Filmen aus einem Gemisch von Celluloseacetat, Cellulosenitrat und Gelatine. Das genaue Mischverhältnis wird von den jeweiligen Filmherstellern geheim gehalten.
Die Trägerschicht eines Films muss im Wesentlichen drei Ansprüchen genügen: Sie muss transparent, reißfest und flexibel sein. Diese Eigenschaften erfüllte erstmals 1887 das Cellulosenitrat CN, oder umgangssprachlich Celluloid, das sich sehr dünn auswalzen ließ und sich als durchsichtiger Träger für lichtempfindliche Substanzen eignete. Es folgten Cellullosediacetat und -triacetat als Trägermaterial, welche das CN, aufgrund ihrer geringeren Feuergefährlichkeit bis Anfang der 1950er Jahre vollständig ersetzten. Bereits ab 1955 sind auch Filme auf Polyesterunterlage erhältlich.
Auf der Unterseite der Trägerschicht ist häufig eine Rückseitenbeschichtung angebracht, die zumeist aus Gelatine, seltener aus Polyvinylacetat besteht. Sie dient dazu, Wellungstendenzen des Filmstreifens auszugleichen, die auftreten können, wenn sich Emulsion oder Träger ausdehnen oder schrumpfen und trägt zu einem verbesserten Wickelverhalten bei.
[1] Quelle: Film Preservation Handbook, NSFA; http://www.nfsa.gov.au/preservation/handbook/film-construction/