Erinnerungskultur im digitalen Zeitalter

Mit Medien Geschichte lernen

Dokumentation der Podiumsdiskussion I beim Kongress Vision Kino 14
Erinnerungskultur im digitalen Zeitalter – Mit Medien Geschichte lernen

Donnerstag, 04. Dezember 2014, 11.45 – 13.15 Uhr

1. Überblick
2. Thesenpapier von Dr. Paul Gerhardt
3. Thesenpapier von Dr. Christoph Pallaske
4. Thesenpapier von Jan Telgkamp
5. Bericht

 


Memory and Media Archives

Film- und Fernseharchive werden heute als wertvolle Quelle des kulturellen Gedächtnisses anerkannt. Aber das Identitätsgefühl, das wir aus diesen Sammlungen schaffen, kann irreführend sein. In der ersten Phase eines jeden neuen Mediums (und bewegte Bilder sind kaum 100 Jahre alt) repräsentiert der veröffentlichte Output – und das gesammelte Material – wahrscheinlich die Ansichten und Ängste derjenigen, die die Kommunikationsmittel finanzieren und kontrollieren. (Übersetzung aus dem Englischen)

Paul Gerhardt

Medien machen Geschichte

Medien bilden nicht nur Vergangenheit (in Form von Quellen) und Geschichte (in Form von Darstellungen und Narrationen über die Vergangenheit) ab. Der digitale Wandel macht deut-lich – was aber ganz prinzipiell gilt: Medien machen Geschichte. Die jeweils technischen me-dialen Möglichkeiten (Buchdruck, Zeitungen, Fotografie, Telefon, Film, Fernsehen, Internet, Mobilfunk usw.) haben großen Einfluss erstens auf unser Kommunikationsverhalten, zweitens auf die Möglichkeit der Rezeption von Medien (also der Recherche nach Quellen und Darstel-lungen) sowie zunehmend durch direkte Einflussnahmen auf historische Diskussionen im Web2.0.

Christop Pallaske

Der kritische Umgang mit Filmen muss, genauso wie der kritische Umgang mit Texten (Quellenkritik), erlernt werden

Digitale Medien haben einen großen Einfluss auf die Ausbildung des Geschichtsbewusstseins und die Erinnerungskultur unserer Schülerinnen und Schüler.
Es gibt eine Fülle von Angeboten im Internet. Auch immer mehr Archive sind digital verfügbar und ermöglichen einen ganz anderen (vielleicht sogar forschenden) Geschichts-unterricht. Was häufig fehlt sind (gute) didaktische Vorschläge und Ausarbeitungen, wie man das Inter-net und diese Angeboten zielgerichtet im Unterricht arbeiten kann.
Der kritische Umgang mit digitalen Medien/Filmen muss, genauso wie der kritische Umgang mit Texten (Quellenkritik), erlernt werden – man darf nicht davon ausgehen, dass Schülerinnen und Schüler dies bereits beherrschen.
Die Lehrpläne für das Fach Geschichte sind zu eng geschnürt. Im Unterricht hat man einfach zu wenig Zeit, sich richtig mit dem Thema Erinnerungskultur auseinanderzusetzten. Meistens hetzt man recht oberflächlich durch die Zeitalter und behandelt das Thema höchstens am Rande.

Jan Telgkamp

Das könnte dich auch interessieren …