Episoden im Film – Lebensstationen von Lang (Höß)

1915

Franz Lang arbeitet in einem Lazarett und gerät in Konflikt zwischen Befehelen eines fanatisch-nationalistischen Hauptmanns und der Stationsschwester. Der Hauptmann siegt und bewegt Franz Lang, sich freiwillig zu melden. Die häusliche Situation, Franz mit verwittweter Mutter und seinen beiden Schwestern, gibt einen kurzen Einblick in die Erziehung, die ihn geprägt hat.

1917

Franz Lang wird ein „Held“. In einem unsinnigen Stßtrup-Unternehmen beharrt er auf Durchführung des Befehls, erschießt einen „feigen“ Vorgestzten und kehrt als einziger Überlebender zurück.

1919

Franz Lang arbeitet in einer Fabrik. Nach dem Krieg ist er durch Vermiitlung eines ehemaligen Kameraden in einer Fabrik untergekommen. Er treibt durch aturen Eifer die Norm an, so dass die Älteren nicht mithlten können. Ein Warnstreikdes Arbeiterrates führt zu seiner Entlassung.

Er schließt sich dem „Freicorps Roßbach“ an, das als Streikbrecher-Organisation gegen Arbeiter eingesetzt wird, die den Kapp-Putsch vereiteln wollen. Bei einer Erschießungsaktion versucht er zunächst, einen ehemaligen Kameraden zu retten, gehorcht dann aber doch dem Befehl und erschießt den Freund eigenhändig, wenn auch mit einer gestammelten Entschuldigung.

1922

Lang wird Mitglied der NSDAP. Naxh der Auflösung der Freicorps arbeitet er auf dem Bau, bricht vor Hunger fast zusammen und will sich, nach pflichtgemäßer Rückzahlung aller Schulden, erschießen.  Ein Freund bewahrt ihn davor und rät ihm, in die NSDAP einzutreten. Er dürfe durch seinen Freitod „Deutschland nicht im Stich lassen!“

1923

Als Mitglied einer „Schutzgarde“ mecklenburgischer Großgrundbesitzer gegen Kommunisten vollzieht Lang einen – diesmal nicht direkt gegebenen – Befehl und erschießt einen KPD-Mann nach einem Feme-Urteil.

1924

Wegen des Feme-Mordes wird Lang angezeigt und muss ins Zuchthaus. Auch dort erfüllt er seine Pflichten vorbildlich. Er liest „Mein Kampf“, wobe besonders das Zitat herausgestellt wird, das Judenvernichtung durch Giftgas als vorbeugende Lösung der Probleme bezeichnet.

1928

Lang wird aufgrund einer Amnestie vorzeitig aus dem Zuchthaus entlassen und arbeitet nun – durch Empfehlung – auf dem Gut des ehemaligen Obristen. Er wird zum Wiederaufbau eines vefallenenHofes abkommandiert und schafft diese Aufgabe durch harte Arbeit und Organisationstalent. Zum Lohn wird er Pächter und, da er „gute Deutsche“ zeugen soll, verheiratet der Oberst ihn mit einer seiner Mägde. Auf dem Gut begegnet er auch dem Reichsführer SS Heinrich Himmler, der von seinem Werdegang (Freiwiller, Freicorps, Feme-Mord) sehr beeindruckt ist. Er befiehlt Lang, eine SS-Reiterstaffel zu gründen, die vor allem der „moralischen Schulung“ dienen soll.

1934

Der SS-Unterscharführer Lang wird zu Himmler befohlen. Der redet von „Pflicht“ und „deutscher Genauigkeit“ und beauftragt ihn mit der Leitung des neu eingerichteten KZ Dachau. Zweifel, auch bedenken gegen evtl. Mißhandlungen werden von Himmler ausgeräumt: Im KZ sei Lang für Deutschland am nützlichsten. In diesem Sinne bespricht er auch die Angelegenheit mit seiner Frau – beide wären lieber auf ihrem Hof geblieben, aber die Pflicht ruft.

1941

Lang ist inzwischen hoher SS-Offizier und Kommandant von Auschwitz. Wieder  wird er zu Himmler befohlen, der ihn vor die Alterntive stellt: die „Endlösung“, d.h. Massenvernichtung der Juden in Auschwitz zu organisieren oder an die Front zugehen. Lang will an die Frot, aber da es ein befehl des Führers ist, gibt es keine Einwände; Lang bereitet mit seinem Organisationstalent die Vernichtungsmaschinerie vor. Ein Gespräch mit Eichmann und wiederum der Befehl bestärken ihn dahin.

Seine Familie wohnt in harmloser Umgebung, scheinbar ahnungslos, zumal die ihr zum Dienst zugeteilten Häftlinge von dem Leiden und Grausamkeiten – zunächst – relativ verschont bleiben. Durch Zufall kommt Lang auf die Idee, Giftgas einzusetzen.

1942

Himmler besichtigt die neue „Anlage“, in der tausende von Häftlicgen, die nur noch als „einheiten“ geführt werden, vergast werden können. Durch das Gespräch mit einem Kollegen ihres Mannes erfährt Frau Lang, was wirklich passeirt. Es kommt zum heftifgen Streit, in dessen Verlauf noch einmal deutlcih wird, wie absolut und ohne persönliches Gefühl Lang inzwischen die Mordbefehle ausführt. Aber sie bleibt bei ihm.

1944

Die Vergasungs- und Verbrennungsanlagen werden erweitert und perfekioniert. Die „Tagesleistung“ liegt jetzt bei 8.000 „Einheiten“, d.h. 8.000 ermordeten Menschen. Er wird beglückwünscht und befördert, wenn auch von niemandem beneidet.

1946

Lang wird nach der Kapitulation in Schleswig_Holstein verhaftet. Im Verhör weist er jede Schuld von sich; er habe nur gehorcht, seine Pflicht getan, und er würde dies auch jederzeit wieder tun, wenn es ihm befohlen würde.

Lang schreibt seine Lebenserinnerungen, angesichts der Auslieferung an Polen unddes gewissen Todes (Höß wird 1947 hingerichtet) umso erschütternder, dass auch hier nur eine rein technokratische Schuilderung der Vernichtung herauskommt.

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