Hochwasserkatastrophe 1946

Hannover als ‚Kleinvenedig‘, so könnte ein unbedarfter Betrachter dieses Foto betiteln. Doch die Assoziation an romantische Bootsfahrten wären an dieser Stelle völlig fehl am Platz. Die Aufnahme dokumentiert vielmehr die Folgen der Hochwasserkatastrophe Anfang Februar 1946.

Zahlreiche Straßen waren wie die Adolfstraße in der Calenberger Neustadt nur noch mit Booten passierbar. Die Ursachen dieses Unheils waren ungewöhnlich starke Regenfälle in der Zeit vom 3.-9. Februar, die aufgrund des vereisten Bodens nicht schnell genug abfließen konnten. Hinzu kam die Schneeschmelze im Harz, so dass riesige Wassermassen „auf die bekannt(en) komplizierten Abflußverhältnisse in Hannovers Stadtgebiet“ trafen.1) Leine und Ihme traten über ihre Ufer und überschwemmten den Schützen- und den Waterlooplatz sowie die Altstadt. Der Maschsee trat ebenfalls über die Ufer, so daß ein Teil der Südstadt bis hin zur Masch unter Wasser standen. Insgesamt wurden 1.666 ha überschwemmt. „In der Pfarrstraße in Ricklingen stand das Wasser zeitweilig 3 m hoch,im Ricklinger Stadtweg, aber auch in der Calenberger Neustadt 2,50m“ 2)

Die überraschende Hochwasserkatastrophe kostete drei Menschen das Leben. Der Sachschaden war extrem hoch. „Viele Gebäude, die Bomben überstanden hatten, fielen dem Hochwasser zum Opfer “ 3)


Anmerkungen

1) Wege aus dem Chaos: a.a.O., S.
2) ebd.
3) Felix zur Nedden: a.a.O., S. 24


Literatur

  • Thomas Grabe/Reimar Hollamnn/Klaus Mlynek: Wege aus dem Chaos. Hannover 1945-1949. Hamburg 1985
  • Felix zur Nedden: Hannover. Ehemals, gestem und heute, 1984

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