Erinnerungen und Aufarbeitung in der Weimarer Republik

Erinnerungskultur im „Zeitalter des bewegten Bildes“ – Umkämpfte Erinnerung

Was bleibt nach dem Krieg? Die jeweils individuellen Erinnerungen und Erfahrungen und das kollektive Gedächtnis gefütterte von einer visuellen Erinnerungspolitik. Vor allem Fotobildbände waren nach dem Ersten Weltkrieg für die visuelle Erinnerungspolitik bedeutsam. Und natürlich der Film!

„Aber erst der Weltkrieg von 1914-1918 sollte zum modernen Medienkrieg, mithin zum Filmkrieg werden: Die bewegten Bilder dokumentierten das Geschehen nicht nur, sondern sie wurden zum authentischen Medium der Wahrnehmung und Teilhabe ebenso wie der Sinndeutung: Wegen der großen Zahl der beteiligten Soldaten – allein im Deutschen Reich waren während des Krieges mehr als 13 Millionen Männer einberufen – und der vollständigen Involvierung der Zivilgesellschaft – General Ludendorff wird das später in seinen Erinnerungen »totalen Krieg« nennen – war praktisch die gesamte Bevölkerung betroffen und hatte dadurch ein erhebliches Informationsbedürfnis.

Andererseits war der Krieg selbst weitgehend dem eigenen Beobachten und Erleben unzugänglich. Für die Menschen in der Heimat ohnehin, da sie vom Frontgeschehen praktisch nichts mitbekamen. Aber selbst für die Soldaten in den Schützengräben war der Krieg in seiner Totalität unsichtbar.“[2]

Ein Beispiel für „umkämpfte Erinnerung“

Die Weltkriegserfahrung und das Massensterben in den Schützengräben steht im Mittelpunkt des US-amerikanischen Antikriegsfilms Im Westen nichts Neues (Regie: Lewis Milestone). Als symbolisch für den Zustand der späten Weimarer Demokratie kann der politisch-polemische Kampf angesehen werden, der sich um die deutsche Fassung dieses Films zur Zeit seiner Uraufführung 1930 abspielte.

[2] http://www.bpb.de/apuz/182564/medienkrieg-film-und-propaganda-zwischen-1914-und-1918?p=all

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