Wem gehört die Welt (nicht)? – Arbeiteralltag am Ende der Weimarer Republik
Filme, die sich kritisch mit der sozialen Wirklichkeit und dem Arbeiteralltag in der Weimarer Republik auseinandersetzten, waren gegenüber dem Massenangebot des Unterhaltungskinos zahlenmäßig in der Minderzahl. Das lag zum Einen an den eingeschränkten Produktionsmöglichkeiten, denn im Rahmen der Filmindustrie konnten nur mit großen Schwierigkeiten Filme realisiert werden, die die bestehenden Verhältnisse in Frage stellten. Als klassisches Beispiel massiver Versuche seitens der Filmindustrie, auf den Inhalt eines Films Einfluss zu nehmen, kann die Verfilmung der „Dreigroschenoper“ von Brecht/Weil gelten Brecht hat diese Vorgänge wegen ihres prinzipiellen Charakters in einer Dokumentation verarbeitet. Aber auch Filme wie „Berlin-„Alexanderplatz“ von Pile Jutzi oder der erwähnte Film „Die Abenteuer eines Zehnmarkscheins“ von B. Viertel kamen nicht ungeschoren davon. Trotz diese Schwierigkeiten konnten Filme entstehen, die zumindest partiell demokratische Positionen formulierten und sozialen Probleme thematisierten.
Aus: Die Weimarer Republik, S. 493