V – Filmschaffende aus Niedersachsen

Hans-Erich Viet im Metropol Filmkunstkino Düsseldorf 2019

* 22.10.1953 Ostfriesland

Dumme (Berliner) Kritiker zum Beispiel sortieren den Regisseur und Autor Hans-Erich Viet in den populären Detlev-Buck-Zusammenhang. Beider Filme seien doch friesisch, lakonisch, cool. Sie können nicht verstehen, dass ein signifikanter Unterschied besteht zwischen einer ostfriesischen und einer schleswig-holsteinischen Herkunft.

Bucks Filme HOPNICK (1990) und KARNIGGELS (1990/91) (mit Viet als Darsteller) und Viets Filme SCHNAPS IM WASSERKESSEL (1991) und FRANKIE, JONNY UND DIE ANDEREN (1992/93), alle gleichermaßen bodenständig, haben jedoch eher durch die gemeinsame Ausbildung ihrer Schöpfer an der Berliner Filmakademie miteinander zu tun als durch irgendetwas anderes. Bucks Filme, so kann man es zuspitzen, werden erzählt, Viets hingegen vermögen sich selbst zu erzählen. Der Rheiderländer muß nach Leer, um Filme zu sehen, der fast zehn Jahre jüngere Bad Segeberger hat Hamburg vor der Haustür.

Das ist schon ein Unterschied. Ein anderer ist, wie die Filme aussehen. Macht Buck aus dem Alltag hundert kleine Absurditäten, so setzt Viet auf die kleinen Sensationen des Alltags und auf reine Atmosphäre – die weite, leere Landschaft und der Blues. Er verfügt über Nähe und Distanz, kennt das Land seiner Herkunft.Doch er kommt inzwischen von außen, aus der Stadt, besitzt Neugier.

Er kennt auch England und Nordirland. Seine Biografie nennt Chemielaborant, Kraftfahrer, Waldarbeiter und diverse Studien als Stationen. Das Filmen beginnt er 1986.

aur

Siehe auch:
Hans-Erich Viet – Filmemachen in Ostfriesland.
Hans-Erich Viet (*1953) erzählt über die Anfänge seines Filmschaffens in Ostfriesland bis zur Mitte der 90er Jahre

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