Sport
„Nicht Weltrekorde, Massensport wollen wir“
Sport im Arbeiterverein
1928 waren über eine Million Menschen in der Arbeitersportbewegung organisiert, davon turnten, schwammen oder rangen 1929 c. 13.000 in 77 Vereinen Hannovers, wie zum Beispiel dim Arbeiter.Turnverein Linden oder dem Arbeiter-Schwimmverein Aegir. Der Anteil der Frauen in den Vereinen nahm gegenüber der Vorkriegszeit zu. Im Arbeiterturnverein Hannover waren über 30,5% der Mitglieder Sportlerinnen.
Sport stellte einen Kontrast zur monotonen Industrietätigkeit dar und stärkte zugleich des Gemeinschaftsgefühl und das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
In ABgrenzung zum bürgerlichen Sport wurde die zunehmende Kommerzialisierung sowie das Leistungsprinzip, das als „kapitalistisches Konkurrenzprinzip“ galt, abgelehnt. Auszeichnungen für Höchstleistungen waren verpönt. Gleichwohl fand der individuelle Wettbewerbsgedanke unter den Aktiven mehr und mehr Anhänger. Rekorde, Siege, Bestenlisten beeinflussten den Sportbetrieb zuneehmend.
Von Fliegern, Stehern, Straßenfahrern: der Radsport
Nicht nur für das Motorradrennen galt Hannover als Dorado, sondern auch für den Radsport, der schon seit der Jahrhundertwende in der Stadt große Popularität genoss. Das lag zum einen daran, dass das Fahrrad in jenen Jahren ein weitverbreitetes Fortbewegungsmittel war, die Radsportverbände zu den mitgliederstärksten Vereinen in Hannover gehörten und zum anderen daran, dass die Stadt schon vor dem Ersten Weltkrieg mit der Radrennbahn am Pferdeturm und mit der für 6-Tage-Rennen geeigneten Sporthalle im Bella Vista Einrichtungen besaß, die große Zuschauermengen fassen konnten. Außerdem war Hannover mit den gummiverarbeitenden Firmen Continental und Excelsior Limmer ein Zentrum der deutschen Reifenindustrie, die ihrerseits aus Werbezwecken häufig Straßenrennen organisierten und sponserten. Die international erfolgreichen Lokalmatadore und Publikumslieblinge Willy Arend, Alex Fricke und Erich Möller popularisierten den hannoverschen Radrennsport zusätzlich.
