Schnitte (1965)

Inhalt

Schnitte ist ein graphisches Experiment. Zu sehen ist die in Streifen geschnittene Fotografie des Gesichts einer jungen Frau, wobei die Streifen sich in wechselnden Takten gegeneinander bewegen. Nacheinander werden senkrechte, waagerechte, gemischte und ringförmige Bewegungen ausgeführt.


Filmographische Angaben

Produktion: Galeriefilm Hannover
Gestaltung: Peter Grobe
Kamera: Klaus Partzsch
Länge: 7:42 Min.
Originalformat: 16mm s/w
Neuherausgabe der GFS auf DVD 2019

 


Zum Film

Peter Grobe erprobte mit Schnitte ein künstlerisches Verfahren, das mit seiner Anleihe an kybernetische Modelle und seiner ,,systematischen“ Asthetik den Film sehr modern erscheinen ließ. lnteressanterweise arbeitet etwa zur gleichen Zeit der tschechische Künstler Jiii Koläi an vergleichbaren Collage-Verfahren, den sogenannten Rollagen.

Peter Grobe hatte Schnitte aus seiner innenarchitektonischen Arbeit heraus entwickelt, in der er bereits Anfang der 1960er Jahre graphische Elemente und auch Fotografien einbezog, die er begann zu zerschneiden und neu zu kombinieren. Das in Schnitte weiterentwickelte und verfeinerte Verfahren übertrug er anschließend wieder zurück in die lnnenarchitektur. Bei der Gestaltung der Album-Bar in Braunschweig schuf er mit ähnlichen ,,Streifengesichtern“ dreidimensionale Arrangements und erzeugte neue Bewegungseffekte.

Schnitte, bei dessen Herstellung Klaus Partzsch die Einzelbild-Kamera bediente, hatte seine internationale Premiere Ende 1967 beim legendären Experimentalfilmfeslival Exprmnfl 4 im belgischen Knokke-le-Zoute. Der Spiegel berichtete und brachte ein Bild aus dem Film (,,Knokke – Preschendes Bild“, Spiegel Nr.2/1968). Kurz darauf wurde Schnitte bei der 1. Hamburger Filmschau gezeigt und in der Folge international für Aufführungen nachgefragt
Schnitte war damit der erfolgreichste Film der Galeriefilm.

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