Laufbildprojektion: Hermann Kerkhof, Adolf Rien, Emil Mechau u.a.

Laufbildprojektion: Hermann Kerkhof, Adolf Rien, Emil Mechau u.a.

1907 gründet der Ingenieur Hermann Kerkhof in Hannover eine feinmechanische Werkstatt. Um 1913 wird Adolf Peck, der vorher bei der Firma Buderus als Mechaniker und Kameramann tätig war, sein Kompagnon. Als „Peck und Kerkhof“ mit Sitz in der Dragonerstraße 20 spezialisieren sich die beiden auf den Bau von Filmprojektoren und haben bereits 1914 einen Malteserkreuzprojektor im Angebot. 1926 übernehmen sie die Vertretung der Firma „Zeiss Ikon AG“ und stellen die Produktion eigener Projektoren ein.

Ebenfalls von der Firma Buderus kommen Adolf Rien, der dort als Meister tätig war, und Ernst Beckmann, der als Vertreter und Mechaniker bei Carl Buderus beschäftigt war. Sie gründen am 1. Mai 1906 die Firma „Rien & Beckmann“, die ihr Büro in der hannoverschen Bahnhofstraße 9 und ihre Fabrik in der Fernroder Straße 4A bis etwa 1925 hat.

Emil Mechau

Um die Technik der Laufbildprojektoren verdient gemacht hat sich auch der in Seesen/Harz geborene Emil Mechau (1882-1945). 1908 geht er als technisch-optischer Konstrukteur zur Firma Leitz, die ihn schon bald als Betriebsleiter ihres Werkes in Rastatt einsetzt. Dort arbeitet er intensiv an der Weiterentwicklung des optischen Ausgleichs bei der Projektion von Kinofilmen. Die ruckweise Bewegung des Bildbandes bei Kinematographen vermeidet Mechau, indem er die Bewegung des sich mit gleichmäßiger Geschwindigkeit bewegenden Bildbandes durch optische Hilfsmittel aufhebt. Der erste nach ihm benannte Projektor, den er 1911 entwickelt, wird zwei Jahre später fabrikationsreif und gilt als bisher einziger Projektor mit optischem Ausgleich, der sich praktisch bewährt hat.

Die durch den Ersten Weltkrieg bedingte Unterbrechung der Fabrikation wird 1919 in dem damaligen Zweigwerk Rastatt unter seiner Leitung wiederaufgenommen. Mit Einführung des Tonfilms gibt Leitz die Fabrikation der Mechau-Projektoren an die AEG-Kinematographenfabrik in Berlin ab. Mechau scheidet bei Leitz aus und wird Chefkonstrukteur bei der AEG. 1922 entsteht hier der Mechau III, und von 1929 bis 1934 arbeitet Mechau an der Entwicklung eines Großbildprojektors für Schmalfilm mit optischen Spiegelausgleich.

Für seine Verdienste um die Kinematographie wird Emil Mechau am 9.3.1931 als vierter mit der Messter-Medaille der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft ausgezeichnet; 1937 erhält er den „Grand Prix“ der Pariser Weltausstellung.

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