Die Buntkarierten

Inhalt

1884 kommt Guste (Camilla Spira) als uneheliches Kind eines Dienstmädchens in Berlin zur Welt. Ihre Mutter stirbt bei der Geburt und sie wächst bei ihrer Großmutter (Lotte Lieck) auf. Hier teilt sie mit ihren Kusinen das buntkarierte Bett. Mit 18 heiratet sie den Maler und aktiven Gewerkschafter Paul Schmiedecke (Werner Hinz). Als Paul 1918 in den Krieg muß, bringt Guste die beiden Kinder Hans (Kurt Liebenau) und Suse (Margarete Kloppstech) allein durch – zunächst als Ar­beiterin in einer Munitionsfabrik, dann als Fensterputzerin. Nach dem Krieg, aus dem Paul gesund zurückkehrt,  kommt die Zeit der Wirt­schaftskrise und der Arbeitslosigkeit. Paul verliert als politisch „Unzuverlässiger“ seine Stellung. Sein Leben zerbricht unter dem Hit­lerregime. Hans heiratet und läßt sich, entgegen Gustes Willen, als Granatendreher einstellen. Bei einem Bombenangriff werden Hans und seine Frau getötet, seine Tochter Christel (Brigitte Krause) und Guste bleiben allein zurück. Am Ende erlebt Guste, wie ihre Enkelin ein Sti­pendium für das Studium an der Humboldt-Universität bekommt. Dafür näht sie ihr aus der gehüteten buntkarierten Bettwäsche ein Kleid.

Originaltitel Die Buntkarierten
Produktionsland Deutschland (Ost)
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1949
Länge 97 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Kurt Maetzig
Drehbuch Berta Waterstradt
Produktion DEFA
Musik H. W. Wiemann
Kamera Friedl Behn-Grund
Karl Plintzner
Schnitt Ilse Voigt
Besetzung
  • Camilla Spira: Guste
  • Werner Hinz: Paul
  • Lotte Lieck: Großmutter
  • Friedrich Gnaß: Großvater
  • Carsta Löck: Emma
  • Ursula Diestel: Frieda
  • Yvonne Merin: Marie
  • Kurt Liebenau: Hans
  • Yvonne Sturm: Erika
  • Brigitte Krause: Christel
  • Margarete Kloppstech: Suse
  • Willi Rose: Landsturmmann
  • Walter Bluhm: Lewin
  • Herbert Hübner: Major Markenbrunn
  • Ilva Günten: Majorin Markenbrunn
  • Hans Klering: Anton
  • Else Reval: Köchin
  • Waltraut Kramm: Ruth Lewin
  • Arno Paulsen: Schulz
  • Hans Alexander: Gustav
  • Käte Alving: Hebamme
  • Susi Deitz: Frau Schulz
  • Lothar Firmans: Rektor
  • Hans Schoelermann: Arzt
  • Albert Venohr: Werkmeister
  • Jürgen Peter Jacoby: Hans als Kind
  • Evelyne Köhler: Guste als Kind
  • Dorothea Müller: Emma als Kind
  • Micaëla Kreißler: Christel als Kind
  • Katja Maetzig: Ingrid
  • Werner Peters: Oberleutnant von der Lohe
  • Peter Marx: Auktionator
  • Liselotte Köster: Tänzerin
  • Jockel Stahl: Tänzer
  • Walter Gross: Conferencier
  • u.a.

Das war ein Versuch, das echte Volksstück von possenhaften und klamottigen Zutaten zu reinigen, die man dem Genre gewöhnlich als wichtigen bestandteil anrechnet. Vielleicht hätte ich damals besser getan, bei einem Genre zu bleiben und das fortzusetzen. Aber ich habe es nicht getan. Und gerade beim Volksstück gibt es ja so viele alte bürgerliche Klischees.

Kurt Maetzig, der mit diesem Film „einen Querschnitt durch die Struktur des letzten halben Jahrhunderts geben wollte, schuf mit dieser Zeichronik einen der wenigen deutschen Filme, die sich mit der Rolle des Kleinbürgers im Faschismus beschäftigten.“

Zentrale Filmografie Politische Bildung. Band 2. Hrsg. Vom Institut Jugend Film Fernsehen, München 1982, S. 39

Die Buntkarierten sind Symbol einer Epoche, Symbol für das Schicksal von
drei Generationen. Den heutigen Beschauer erstaunt vor allem. wie lebendig
dieser Film geblieben ist, wie wenig verstaubt, und wie sehr hier, immerhin
erst vier Jahre nach Ende des Desasters, die Lehren aus einer hoffnungslos
verrannten Situation gezogen werden . . . Dabei ist es ein sehr lockerer
Film, . . . Maetzig befand sich hier auf dem Weg zum echten Volksstück mit
ernsten und heiteren Motiven, einer Szenerie, die in vielem an die Skizzen
von Zille erinnert.«

Heiko R. Blum: u.a., Film in der DDR

Das könnte dich auch interessieren …