Der Charakter der Krise 1929 bis 1933: eine Systemkrise

Probleme, die die Funktionsfähigkeit des kapitalistischen Systems bedrohen

Die Krise der Jahre 1929 bis 1933 ist nicht ausschließlich als eine Wirtschaftskrise zu begreifen, wenn diese auch die Grundlage darstellte, sondern als eine umfassende Systemkrise. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten drückten sich sofort als soziale und politische Probleme aus und wurden in Verbindung mit den Strukturveränderungen im politischen System der Weimarer Gesellschaft bald zu einem, die Funktionsfähigkeit des gesamten Gesellschaftssystems bedrohenden Problem:

Politisch dokumentierte sich dies in der Aushöhlung der demokratischen Strukturen des politischen Systems (Präsidialkabinette, Notverordnungen etc.

Sozial äußerte sich dies vor allem in der großen Not weiter Bevölkerungsteile und in der zunehmenden Radikalisierung.

Ökonomisch zeigte sich dies in der offensichtlichen Unmöglichkeit einer ausschließlich aus der wirtschaftlichen Entwicklung erwachsende Krisenüberwindung.

Eine grundsätzliche politische und wirtschaftliche Krisenlösung wurde notwendig, in der die verschiedenen sozialen Klassen entsprechend ihrer unterschiedlichen Betroffenheit versuchten, ihre besonderen Interessen so weit wie möglich zu verwirklichen. Gesellschaftliche Strukturprobleme und verschärfte Klassenauseinandersetzungen kennzeichnen so die Jahre 1929 bis 1933. Die faschistische Krisenlösung setzte diese Entwicklungsphase einen End – und Wendepunkt.

Die besonderen und allgemeinen ökonomischen Strukturprobleme – Grundlage der Systemkrise – sollen im Folgenden kurz dargestellt werden.

 

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