C – Filmschaffende aus Niedersachsen

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Mathieu Carrière (2019)

* 2.8.1950 Hannover

Mathieu Carrière wird mit dreizehn Jahren von Rolf Thiele für den Film TONIO KRÖGER (1964) entdeckt. „Der Regisseur sah mich und sagte, wenn er drei Kilo abnehmen will, hohe Absätze trägt und wir ihm die Haare schwarz färben, dann haben wir unseren Tonio Kröger gefunden. (…) Ich hatte nie Lust, Schauspieler zu werden, eher Arzt, wie mein Vater.“ (Die neuen Stars des dt. Films)

Er ist in Hannover geboren – sein Vater ist Neurologe und Psycholanalytiker – seine Kindheit verbringt er in Lübeck, mit 17 Jahren geht er nach Frankreich in das Jesuiteninternat Vannes und studiert nach dem Schulabschluss Philosophie in Paris. Carrière spielt in über 60 nationalen und internationalen Filmen, u.a. DER JUNGE TÖRLESS (BRD/F 1965/66, Volker Schlöndorff), DIE SPAZIERGÄNGERIN VON SANSSOUCIS (BRD/F 1981, Jacques Ruffio) und EGON SCHIELE: EXZESSE (BRD/A/F 1982, Herbert Vesely). Dem Fernsehpublikum ist er seit seiner Darstellung des Karl Siebrecht in der Serie EIN MANN WILL NACH OBEN (1977/78) ein Begriff. Außerdem ist er als Autor tätig, schreibt einen Essay über Hölderlin und sein erstes Buch „Für eine Literatur des Krieges, Kleist“. Bei ZUGZWANG (1989), der autobiografische Züge trägt, arbeitet er als Regisseur, Drehbuchautor und Darsteller.

Feinnervig, sensibel, kühl, durchgeistigt, distanziert und nachdenklich sind nur einige Bezeichnungen, die sein Spiel und die von ihm dargestellten Figuren charakterisieren.

E.L.

* 14.9.1929 Wilhelmshaven † 28. August 2005 in Aschau im Chiemgau

Schon früh steht für Hans Clarin fest, dass er Landwirt werden will. Sein Vater, ein Beamter, und seine Mutter Henni ziehen wenige Jahre nach seiner Geburt nach Frankfurt, wo sie Hans in ein musisches Internat geben. Nach dem Abitur macht er zwar eine Landwirtschaftslehre, weiß jedoch inzwischen, dass er Schauspieler werden möchte. Noch auf dem Bauernhof studiert er ein paar klassische Monologe ein, stellt sich der Münchner Prüfungskommission und fällt durch. Dennoch verfolgt Hans Clarin sein Ziel weiter; er nimmt Schauspielunterricht und gibt sein Theaterdebüt 1950 in München.

Seither hat sich der Jadestädter neben seiner umfangreichen Fernsehtätigkeit im deutschen Film in erster Linie mit heiteren Rollen einen Namen gemacht, so etwa in DAS WIRTSHAUS IM SPESSART oder als Jakob in ZWERG NASE. Berühmt wird vor allem seine Stimme, die er u.a. dem „Kookie“ aus der US-amerikanischen TV-Serie 77 SUNSET STRIP und PUMUCKEL leiht.

Hans Clarin ist in dritter Ehe verheiratet mit Christa Gräfin von Hardenberg und lebt bis zu seinem Tode im Jahr 2005 in Aschau/Chiemgau.

pam

* 1.3.1958 Sandhorst bei Aurich

Seit dem Abitur in Bochum tritt Hansa Czypionka in zahlreichen Statistenrollen am dortigen Theater auf. Seine Liebe zur Schauspielerei führt ihn, nach der Ausbildung zum Steinmetz und Bildhauer in Düsseldorf, 1980 an die Folkwang-Schule in Essen. Zurück in Bochum tritt Czypionka sein erstes Theater-Engagement unter der Intendanz von Klaus Peymann an, dem er auch an das Burg-Theater nach Wien folgt.

Seine erste Kino-Rolle hat er 1989 in Dominik Grafs DER SPIELER. Nach der Hauptrolle in dem Fernseh-Vierteiler ROTE ERDE II (1989) und verschiedenen weiteren Fernseh-Auftritten (EIN FALL FÜR ZWEI, TATORT: DIENSTVERGEHEN) kommt 1991 der große Durchbruch mit Doris Dörries HAPPY BIRTHDAY, TÜRKE! Die Rolle des Currywurst essenden, saufenden, mehr deutsch als traditionell türkisch fühlenden Privatdetektivs Kemal Kayankaya ist eine der besten schauspielerischen Leistungen Czypionkas. Sie wird 1992 mit dem Bayerischen Filmpreis belohnt.

1994 arbeitet er wieder mit Dominik Graf zusammen: In DIE SIEGER kämpfen Mitglieder eines Sondereinsatzkommandos der Polizei gegen Korruption unter ihren Vorgesetzten.

jog

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